Der Rassismus in Israels Erziehungssystem

Bei dem Versuch, den Mord an Mohammed Abu Khdeir aus Shoafat, einem von Muslimen bewohnten Stadtteil Jerusalems, zu verstehen, klagt heute die israelische Tageszeitung „Ha’retz“ den gerade unter jungen Israelis verbreiteten Rassismus gegenüber Palästinensern an. Der Rassismus wuchere in der israelischen Gesellschaft wie ein Krebsgeschwür. Zehntausende seien infiziert. In den letzten Tagen hätte es jede Menge an Aufrufen zu Gewalt und Rache für die drei ermordeten Talmud-Studenten gegeben. Es läuft einem kalt den Rücken runter, wenn man in einige der Facebook-Kampagnen hineinsieht. Eine Gruppe mit dem Namen „The people of Israel demand revenge“ hatte inerhalb von zwei Tagen über 35.000 Mitglieder, viele von ihnen Soldaten. Viele schickten Fotos von sich. Zwei lächelnde weibliche Teenager z.B. umarmen sich und halten ein Stück Papier hoch mit der Aufschrift:  “Hating Arabs is not racism, it’s values.” Weiterlesen

Entführte Jugendliche bei Hebron tot aufgefunden. Erklärung von Gush Shalom

Die drei mutmaßlich entführten jungen Talmudstudenten sind auf einem Feld unter einem Steinhaufen nordwestlich von Hebron tot aufgefunden worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu rief sofort nach dem Fund das Sicherheitskabinett zusammen und erklärte laut Tagesschau v. 30. Juni 2014: „Die Hamas ist dafür verantwortlich, und die Hamas wird dafür bezahlen.“  Die Studenten seien entführt und kaltblütig „von Tieren in Menschengestalt“ ermordert worden. Weiterlesen

Die EU als zahnloser Papiertiger

14-06-27 eu als zahloser papiertiger_jiDie Abgeordnete des Europa-Parlaments Véronique de Keyser hat eine äußerst kritisches Buch über die Brüsseler Nahost-Politik geschrieben

Arn Strohmeyer

Wenn man kritisch urteilt (so wie die Autorin es tut), kann man die Politik der EU gegenüber Israel und den Palästinensern als „wenig glorreich“, als „Versagen“ und „Verrat“ (an den eigenen Werten) bezeichnen. Wenn man die diplomatische Höflichkeit völlig beiseitelässt, kann das Urteil nur lauten: mutlos und feige bis zur Verantwortungslosigkeit, ziel- und konzeptlos, absurd bis zum Irrsinn. Auch sonst überzeugten Europäern können da Zweifel am Sinn und der Existenzberechtigung Weiterlesen

Entführte israelische Teenager müssen freigelassen werden; Israel muss kollektive Bestrafung von Palästinensern einstellen

14-06-21 attacAmnesty International fordert die unverzügliche und bedingungslose Freilassung der drei israelischen Jugendlichen, die am Abend des 12. Juni 2014 in der Westbank entführt wurden. Außerdem verlangt Amnesty International von den israelischen Behörden, dass sie alle Maßnahmen einstellen, die seit der Entführung gegen die palästinensische Bevölkerung in der Westbank und anderswo verhängt wurden und auf eine kollektive Bestrafung hinauslaufen. Weiterlesen

Öffentliche Meinung in Israel: Unterstützung für die Siedler in der Westbank sinkt

Eine Umfrage speziell über die Siedlungen in der Westbank zeigt lt. einem Bericht in der Haaretz v. 16.06.14 eine sinkende Unterstützung für die Siedler und eine steigende Bereitschaft für territoriale Zugeständnisse im Rahmen von Friedensverhandlungen. Außerdem steigt die Besorgnis wegen internationaler Boykottmaßnahmen. Weiterlesen

Der längste Krieg

Am 6. Juni 2014 schrieb Adam Keller (Gush Shalom) in seinem Blog „Crazy Country“ über die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung und den Vorbereitungen der Linken für eine Friedensdemonstration in Tel Aviv. Der Anlass: am 5. Juni begann der Sechs-Tage-Krieg. Und so beginnt auch Adam Keller seinen Bericht: mit seinen Erinnerungen an die Ereignisse vor 47 Jahren.

Um fünf Minuten vor acht am Morgen des 5. Juni 1967 – also vor genau 47 Jahren – befand ich mich dicht neben meiner Schule im alten Norden von Tel Aviv, als die Alarmsirenen losgingen. Hunderte von Schülern rannten in den Keller des Schulgebäudes. Ein freundlicher Lehrer beruhigte und erzählte uns, Weiterlesen

Neue Regierung durch Einigung zwischen Fatah und Hamas sowie ein unsäglicher Kommentar im Weserkurier

Adam Keller, Sprecher von Gush Shalom

Erstmals seit dem verhängnisvollen Bruch zwischen den beiden großen Palästinenserorganisationen von Fatah und Hamas gibt es eine neue Einheitsregierung. Präsident Mahmud Abbas vereidigte – nach langen und mühevollen Verhandlungen – am 2. Juni 2014 ein Expertenkabinett unter Führung des bisherigen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah. Vier Minister aus dem Gaza-Streifen konnten nicht teilnehmen, da Israel ihnen die Reise nach Ramallah verweigert hatte. Die Hamas-Regierung erklärte noch am gleichen Tag ihren Rücktritt. Weiterlesen

… warum wieder die Palästinenser?!

 Eigener Bericht / Mai 2014. Jordanien und die Türkei haben ihre Grenzen für Palästi­nenserinnen und Palästinenser dicht gemacht. Vor Kurzem hat auch der Libanon mit seinen ca. 4,5 Millionen Einwohnern und einer halben Million palästinensischer Flüchtlingen (siehe http://data.unhcr.org/syrianrefugees/regional.php) seine Grenzen geschlossen. Palästinensische Flüchtlinge aus Syrien dürfen nicht mehr in den Libanon einreisen. Einzige Ausnahme: Wenn sie das Visum für ein Zielland außerhalb des Libanon vorweisen können, wird ihnen ein 24-Stunden-Transit erlaubt. Um jedoch ein solches Visum zu erhalten, müssen die Flüchtlinge zunächst in Syrien zur Botschaft des jeweiligen Ziellandes gehen und dort das Transit-Dokument beantragen. Weiterlesen

Dieses Video „Attempting to shoot a minor“ wurde in Israel in den drei größten TV-Kanälen gezeigt

Solche Videos sind für die israelische Armee zum Fluch geworden. Es gibt inzwischen unzählige. Dieses Video ist aber von besonderer Qualität: es wurde noch am gleichen Abend in den drei größten israelischen TV-Kanälen gezeigt. Uri Avnery schildert und interpretiert den Vorfall unter dem Titel: „Ein Nationalheld“.

 „Kurz vor Israels 66. Unabhängigkeitstag bekam das Land einen neuen Nationalhelden. Wenn es stimmt, dass jede Nation den Nationalhelden bekommt, den es verdient, dann war es ein ziemlich trauriges Spektakel.  Der Video-Clip, den David Adamow aus einem anonymen  Soldaten in eine nationale  Person verwandelte, wurde mit einem palästinensischen Fotoapparat in Hebron aufgenommen. Weiterlesen