Was beschäftigt das progressive Israel?

Aus dem Newsletter des Israel Office der Rosa-Luxemburg-Stiftung:
Schalom, Salam, hoch geschätzte Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde,

zum Jahresende möchten wir Ihnen ein langes Gespräch über politische Kunst, Feminismus und Machtverhältnisse mit einer der herausragenden Theaterschaffenden Israels, Ofira Henig, ans Herz legen, die aufgrund ihrer politischen und künstlerischen Unabhängigkeit immer seltener in Israel arbeiten kann. Das Schrumpfen künstlerischer Freiräume ist Teil eines umfassenderen Phänomens, nämlich der schrumpfenden demokratischen Räume in Israel. Das Gesetz »Israel – der Nationalstaat des jüdischen Volkes« stellt hierbei eine weitere Zäsur dar. Dagegen regt sich aber auch Widerstand.
Was beschäftigt das progressive Israel ansonsten? In den letzten Monaten pilgerten viele progressive Israelis zu Solidaritätsbekundungen mit Khan al-Ahmar in der besetzten Westbank, einem Beduinendorf, das zugunsten israelischer Siedler*innen geräumt werden soll. Und andere wiederum hoffen, dass die palästinensischen Bürger*innen Israels eine bedeutendere Rolle im Kampf für ein Ende der Besatzung der palästinensischen Gebiete einnehmen könnten.

Nach wie vor prägt der Kibbuz das Israel-Bild vieler im Ausland, doch in Israel selbst wird die Kibbuz-Bewegung seit Längerem einer kritischen Betrachtung unterzogen. Einem Überblick zum diesbezüglichen Stand der Diskussion gesellt sich ein Beitrag über die politische Ökonomie der Kibbuz-Bewegung hinzu, während sich ein ernüchternder Beitrag des Historikers Gadi Algazi, der gewiss kontrovers aufgenommen werden wird, mit dem Zusammenhang zwischen Landbesitz und Ungleichheit in Israel befasst.

Schließlich nimmt eine israelische Schülerin des angesehenen Marxisten Moishe Postone, dessen Theorien zu Ökonomie und Gesellschaft und besonderes zum Antisemitismus auf große Resonanz unter deutschen Linken stießen, Abschied von ihrem großen Lehrer.

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