Muriel Asseburg und Jan Busse über mögliche Lösungen des jahrzehntelangen Konflikts. Von René Wildangel
Mit Büchern über den Nahen Osten kann man, auch auf Deutsch, ganze Bibliotheken füllen. Umso erstaunlicher, dass es hierzulande kaum eine sachliche Einführung auf aktuellem Stand gibt. Die legen jetzt Muriel Asseburg, Expertin an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), und Jan Busse, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr in München, vor.
Gleich zu Beginn stellen die Autoren fest: Der israelisch-palästinensische Konflikt, früher als „Nahostkonflikt“ im Zentrum der regionalen Geschehnisse und der medialen Aufmerksamkeit, ist längst nicht mehr der Schlüsselkonflikt, der die Zukunft der Region bestimmt. Für politische Mobilisierung taugt er jedoch noch immer. Auf nur 118 Seiten zeichnen die Autoren die klassischen Stationen des Konflikts und des mittlerweile historischen und erfolglosen „Friedensprozesses“ nach, liefern aber auch eine aktuelle Standortbestimmung angesichts der dramatischen Veränderungen in der Region.
Die „Geschichte“ kommt dabei im Vergleich zu den „Positionen und Perspektiven“ etwas zu kurz; der Abriss der Zeit vor der Staatsgründung ist zu knapp, um die historische Vielschichtigkeit der Rivalität von Zionismus und arabischer Nationalbewegung zu verstehen. …
die ganze Buchbesprechung in der Süddeutschen Zeitung online v. 01.01.2017,
René Wildangel ist Historiker und schreibt unter anderem zum Schwerpunkt Naher/Mittlerer Osten.