Überleben. Vom Kriegsalltag in Gaza
Einladung zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion
am: Dienstag, den 25. Februar 2025 um: 19.00 Uhr
im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer, Bürgerstraße 1, 8195 Bremen
Abed Schokry spricht darüber, dass seit Oktober 2023 im Gazastreifen Krieg herrscht. Große Teile des von Israel und Ägypten abgeriegelten Gebiets sind inzwischen komplett zerstört. Gut 70.000 PalästinenserInnen – davon etwa 70 Prozent Frauen und Kinder – wurden von den israelischen Streitkräften getötet und unzählige weitere PalästinerInnen durch Folgen umgekommen . Fast die gesamte Bevölkerung ist innerhalb des Gazastreifens ständig auf der Flucht und lebt zumeist unter katastrophalen humanitären Bedingungen. Lebensmittel sind knapp und teuer, die medizinische Versorgung ist am Limit und die Sicherheitslage weiterhin äußerst prekär. Für viele Menschen geht es Tag für Tag nach wie vor lediglich ums Überleben. Ein Waffenstillstand, die Befreiung von Geiseln, die Freilassung von Gefangenen aus israelischen Gefängnissen und eine tragfähige Nachkriegsordnung, die Sicherheitsgarantien für Israel gewährleistet und dem Selbstbestimmungsrecht der PalästinenserInnen Rechnung trägt, ist der alleinige Weg zum Frieden. Die Menschen im Gazastreifen werden durch den anhaltenden Krieg und die humanitäre Notlage weiter ausgezehrt. Kinder sind mangelernährt und können seit Monaten nicht zur Schule gehen. Über 90 Prozent der Kinder befürchten laut einer neuen Studie, dass ihnen der Tod unmittelbar bevorsteht. Frauen gebären unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und häufig im Freien. Männer haben zumeist ihre Jobs verloren und müssen sehen, wo sie Lebensmittel für ihre Familien auftreiben können. So gut wie alle im Gazastreifen sind stark traumatisiert.
Wie gestaltet sich der Alltag von Frauen, Männern und vor allem Kindern im Gazastreifen? Welche Möglichkeiten der Versorgung mit Lebensmitteln, Dingen des täglichen Bedarfs und medizinischer Behandlung gibt es? Welche Rolle spielt die Hamas im Alltag der Menschen vor Ort? Inwiefern gibt es für SchülerInnen und Studierende noch Bildungsangebote? Was brauchen sie am nötigsten? Und wie kann Deutschland hier jenseits der doppelmoralischen Position der Politik effektiver einen politischen und humanitären Beitrag leisten? Dazu kann Abed Schokry aus eigenem Erleben in Gaza während des Krieges berichten.
Abed Schokry stammt aus einer Großfamilie mit 11 Geschwistern in Gaza. Nach dem Abitur kam er 1992 nach Deutschland, um ein Studium der Biomedizin an der Tech. Universität Berlin zu absolvieren. Schon früh engagierte er sich als Student für Frieden. Nach Abschluss des Studiums promovierte er über arbeitswissenschaftliche technische Möglichkeiten in Palästina. Er ging dann zurück nach Gaza als wiss. MA am Institut für Wirtschaftsingenieurwesen an der Islamischen Universität Gaza. Seit 2016 war er dort Vizedekan und Professor für Arbeitsschutz und Qualitätsmanagement. Abed Schokry hat viele Verwandte und Bekannte durch die Kriege verloren. Er stellte sich oft die Frage, ob die Rückkehr eine richtige Entscheidung war, dennoch blieb er bis zum jetzigen Gazakrieg stets in Gaza und besuchte Deutschland öfter. Jetzt wurde auch er in Gaza mehrfach vertrieben bis ihm schließlich die Ausreise nach vielen Hürden über mehrere Monate in Ägypten nach Deutschland gelang. Veranstaltet von der Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V. und der Palästinensische Gemeinde in Bremen und Umgebung e.V. (ViSdP.: Dr. Detlef Griesche), dr.griesche@gmx.de Wir freuen uns über eine Spende auf: DPG; IBAN DE48 2505 0000 1012 5540 03. Wir senden absetzbare Spendenquittungen ab 20 Euro zu (bitte Adressenangabe !)
Die Herausforderungen in der aktuellen Situation in Palästina Ansichten und Vorschläge eines Buchautors und Filmregisseurs
Einladung zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion
am: Mittwoch, den 12. März 2025
um: 19.00 Uhr
im: Haus der Wissenschaft (Olberssaal)
in der: Sandstraße 4/5 28195 Bremen
Iyad Aburok berichtet über die Erfahrungen, die er zum Entstehen seiner Filme und Bücher gemacht hat. Er dokumentiert auch aus eigenem Erleben faktenbasiert das jahrzehntelange konkrete Leiden der palästinensischen Bevölkerung, insbesondere der Kinder. Er wird seinen eindrucksvollen Film „Children`s Cries“ (Die Schreie der Kinder) zeigen. Sein Film „Children`s Cries“ ist ein prägnantes Werk, das mit einer realistischen und geteilten Darstellung Licht in ein dunkles Kapitel bringt. Es zeigt das andauernde Leiden des Palästinensischen Volkes von der Nakba im Jahr 1948 bis zum heutigen Tag. Der Film zeigt die Massaker und kriminellen Handlungen an Kindern und Zivilisten in den palästinensischen Gebieten in Gaza und der Westbank.
Der Vortrag wird auf Arabisch gehalten und simultan übersetzt. Iyad Aburok ist ein norwegisch-palästinensischer Filmregisseur und Autor. Er hat einen Bachelor of Science in Regie und Schauspiel. Er leitet die Firma Rok Art Production und hat Dokumentarfilme gedreht, die den menschlichen Aspekt politischer Themen beleuchten, wie „Still Alive“ über palästinensische Gefangene und „Death Boats“ über illegale EinwaDie Herausforderungen in der aktuellen Situation in Palästina Ansichten und Vorschläge eines Buchautors und Filmregisseurs.

Foto: Melanie Pollinger
Kein Land in Sicht? Gaza zwischen Besatzung, Blockade und Krieg
Einladung zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion
am: Donnerstag, den 10. April 2025
um: 19.00 Uhr
im: Kultursaal der Arbeitnehmerkammer
Bürgerstraße 1, 28195 Bremen
Johannes Zang spricht:
Auf der Basis seines neuen Buches u.a. darüber, wann Rafah geteilt wurde. Wer verdient am Tunnelgeschäft? Was bedeutete das Bertini-Abkommen für die Fischer Gazas? Welcher hochrangige israelische Politiker versicherte schon vor Jahren, die Palästinensische Autonomiebehörde sei »eine Last«, die Hamas dagegen »ein Gewinn«? Anhand von gut hundert Fragen skizziert er mosaikartig Geschichte und Gegenwart des Gazastreifens, den er selbst etwa drei Dutzend Mal besuchte. Bündig skizziert er die britische Mandatszeit und die zwei Jahrzehnte unter ägyptischer Verwaltung. Er geht auf die Besatzung und die Blockade seit 2007 ein, womit eine längere Abriegelungspolitik Israels weiter verschärft wurde, die auch internationale Medien betrifft. Er beleuchtet Entwicklung und Verankerung der Hamas sowie die Rolle, die Israel bei deren Entstehung spielte. Zang befasst sich mit den Ereignissen vom 7. Oktober 2023, der Vorgeschichte, den ignorierten Warnungen und dem aktuellen darauffolgenden Krieg. Internationale Analysen, in Deutschland kaum abgebildet, werden ebenso herangezogen, wie Stimmen aus israelischen Friedens- und Menschenrechtsgruppen.
Johannes Zang hat in Israel und den besetzten Palästinensischen Gebieten fast 10 Jahren gelebt und gearbeitet: als Zitronenpflücker, Altenpfleger, Musiklehrer und Reiseleiter. Als Journalist mit Sitz in Ostjerusalem schrieb er u.a. für Zeit Online, der Freitag, die Katholische Nachrichtenagentur und die taz. Er betreibt den Podcast JeruSalem. Nach mehreren Büchern publizierte er Ende 2024 das Buch „Kein Land in Sicht? Gaza zwischen Besatzung, Blockade und Krieg“. Aktuell ist er als gefragter Referent und Teilnehmer von Podiumsdiskussionen aktiv.
Veranstaltet von der Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V. und der Palästinensische Gemeinde in Bremen und Umgebung e.V. (ViSdP.: Dr. Detlef Griesche), dr.griesche@gmx.de Wir freuen uns über eine Spende auf: DPG; IBAN DE48 2505 0000 1012 5540 03. Wir senden absetzbare Spendenquittungen ab 20 Euro zu (bitte Adressenangabe !)