Eine Zoom-Veranstaltung, Vortrag mit anschließender Diskussion, am 16. November 2021. Iris Hefets ist Vorstandsmitglied der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.“
Das Verhältnis zwischen Juden und Palästinensern in Israel wird immer öfter als ein koloniales Verhältnis beschrieben. Aber auch innerhalb der jüdischen Gesellschaft existieren vielfältige – auch offen rassistische – Diskriminierungen. Gemeint ist hier das Verhältnis zwischen ashkenasischen mizrachischen Juden. Iris Hefets Familie stammt aus Marokko, also aus einem arabischen Land mit einer arabischen Kultur. Sie erzählt in ihrem Vortrag ebenso anschaulich wie eindringlich, was es heißt, nicht zur ashkenasischen gesellschaftlichen Elite zu gehören und diese vielfältigen und oft versteckten Diskriminierungen und Demütigungen, oft mit rassistischen Hintergrund, zu erleben. Ebenso kompliziert ist das Verhältnis zwischen mizrachischen Juden und Palästinenser, die ihre Kultur und Sprache verbindet, und die ihre Religion trennt. Wer sich nicht schon intensiv mit den widersprüchlichen, teilweise rassistischen und kolonialistischen Strukturen in der israelischen Gesellschaft beschäftigt hat, sind diese Zusammenhänge im Allgemeinen unbekannt. Von ihnen zu erfahren, trägt viel bei zu einem tieferen Verständnis Israels bzw. Palästinas. Es lohnt sich, Iris Hefets diese 80 Minuten zuzuhören. Man erfährt viel Neues.
Iris Hefets, 56, ist in Israel geboren, hat Biologie und Psychologie studiert. Sie lebt seit fast 20 Jahren in Berlin, wo sie als Psychoanalytikerin arbeitet. Sie ist Vorstandsmitglied der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden im Nahost“.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Israelisches Komitee gegen Hauszerstörung (ICAHD), AK Nahost Bremen, Bremer Friedensforum, Kairos Palästina Solidaritätsnetz Gruppe Bremen.