Einladung zu einem Konzert: Palästinensisch/Syrische Musik trifft auf Weltmusik mit Jazz.
Aeham Ahmad und Tobias Schulze
am: Dienstag, den 17. September 2024
um: 19.00 Uhr
im: Theatersaal der Zionsgemeinde, Kornstraße 38, 28201 Bremen
Die beiden Musiker Aeham Ahmad (bekannt als „Pianist in den Trümmern“ – er spielte 2014/2015 im Flüchtlingslager in Jarmuk während des Bürgerkrieges in Syrien. 2015 erhielt er den Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion) und Tobias Schulte (Musikstudium in Los Angeles, weltweite Auftritte mit verschiedenen Bands) kennen sich schon viele Jahre. Ihre Freundschaft hat sie jetzt wieder zusammen auf die Bühne gebracht. Zusammen gewannen sie den Bundes-Weltmusikpreis Creole-Festival. Ihre musikalischen Erfahrungen bereichern ihre Inspiration und bieten interessanten Improvisationsspielraum, in dem sich beide kreativ ergänzen. Aeham Ahmads syrische Einflüsse treffen auf jazzige Rhythmen von Tobias Schulte. Eine interessante Mischung zwischen Weltmusik und Jazz mit viel Emotion und Improvisation.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., und Palästinensische Gemeinde in Bremen und Umgebung
Wir freuen uns über eine Spende auf: DPG; IBAN DE48 2505 0000 1012 5540 03. Wir senden absetzbare Spendenquittungen zu!
Einladung zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion
Der Gaza in Palästina 6000 Jahre Geschichte, Kultur und materielles Kulturerbe
am: Montag, den 23. September 2024
um: 19.00 Uhr
im: Kultursaal der Arbeitnehmerkammer
Bürgerstraße 1, 28195 Bremen
Prof. Dr. Claus Detlev Quintern
Der Gaza als integraler Bestandteil Palästinas blickt auf eine lange Geschichte, die seit 6000 Jahren in materieller Kultur dokumentiert ist, zurück.
Gegenwärtig fällt das materielle Kulturerbe zusammen mit seinen menschlichen Trägern dem permanenten israelischen Bombenhagel und Beschuss von See, Land und Luft aus zum Opfer. Die Bewohner des Gaza – die Studie der medizinischen Fachzeitschrift Lancet geht von 186.000 und mehr Toten im Gaza aus – werden unter ihrem Kulturerbe begraben. Hunderte Moscheen, Kirchen, Universitäten und Schulen wurden und werden zerstört. Dieser „Cultural Genocide“ fügt sich zu einem umfas senden Genozid vor den Augen der Welt zusammen – neben Scholastizid, Ökozid und weiteren Kriegsverbrechen. Betroffen davon ist nicht zuletzt die lange Kultur des Zusam men lebens und der Toleranz, wie sie für den Gaza als Endpunkt von Weihrauch- und Seidenstrasse beispielhaft steht. Die Erinnerung daran wird aus dem universellen Gedächtnis gelöscht. Der Vortrag folgt diesen langzeit geschichtlichen Spuren durch die Jahrtausende. Vor diesem Hintergrund wird das reiche materielle Kulturerbe im Gaza (Archäologie, museale Artefakte, etc.) in Hinblick auf die Konsequenzen der „Entinnerung“ friedlichen, konstruktiven und harmon ischen Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen diskutiert.
Claus Detlev Quintern studierte Volkswirtschaft und Politikwissenschaft in Oldenburg und Bremen, Arabistik und Orientalistik in Hamburg und Leipzig. Er arbeitete als wiss. Mitarbeiter am Übersee Museum Bremen, für das er Ausstellungen konzipierte. Er lehrte an der Uni Bremen und promo vierte mit einer Fragestellung zu uni ver sialistischer Geschichtstheorie und Gerechtigkeitsbewegungen. Seit 2020 lehrt er an der Türkisch Deutschen Universität in Istanbul an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Palästinensische Gemeinde in Bremen und Umgebung; unterstützt vom AK-Nahost Bremen.
Einladung zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion
Nakba ohne Ende – Zukunft für die Menschen in Gaza?
am: Dienstag, den 2. Oktober 2024
um: 19.00 Uhr
im: Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen
Prof. Dr. Helga Baumgarten
Seit dem 7.Oktober 2023 stehen Palästina und speziell Gaza wieder einmal im Zentrum der internationalen Politik. In Deutschland wird dagegen eher spärlich und meist sehr einseitig über Gaza berichtet. Dieser Vortrag stellt deshalb die Arbeit von Journalisten in Gaza in den Mittelpunkt. Es geht sowohl um die palästinensischen Journalisten, die in Gaza unter unerträglichen Bedingungen arbeiten, als auch um Journalisten, die von außen über Gaza arbeiten. Dabei soll an die weit über hundert Journalisten erinnert werden, die bei ihrer Arbeit getötet oder oft gezielt ermordet wurden.
In einem zweiten Teil sollen die letzten Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofes und des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag analysiert werden. Welche Folgen haben diese Entscheidungen seit Beginn dieses Jahres und wo sind wir im Oktober 2024 angekommen? Schließlich wird die hierzulande meist im Vordergrund stehende Frage nach „dem Tag danach“, also nach dem Ende des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza, gestellt. Das eher unerträgliche koloniale Herangehen an diese Frage wird kritisiert. Anstatt den Menschen vor Ort, den Palästinensern in ihrem Land die Entscheidung zu überlassen, wie sie leben wollen nach diesem Völkermord, wie sie Gaza wiederaufbauen und bewohnbar machen wollen und wer sie dabei politisch vertreten soll, maßt sich der Westen wieder einmal an, alles für die Kolonisierten zu entscheiden, die wie immer nur Menschen zweiter Klasse sind und das auch bleiben sollen.
Helga Baumgarten lehrte von 1993 bis 2020 Politikwissenschaft an der Universität Birzeit, wo sie u.a. das Master-Programm „Democracy and Human Rights“ leitete und bis heute Doktorandinnen betreut. Sie hat international zum Nahostkonflikt, zum palästinensischen Nationalismus und zum Politischen Islam publiziert. Unter ihren Büchern sind zu nennen ihre klassische Arbeit zur palästinensischen Nationalbewegung, „Palästina. Befreiung in den Staat“, Suhrkamp 1991, sowie ihre Untersuchung zum politischen Islam in Palästina „Hamas“, Diederichs 2006. Zuletzt erschienen ist von ihr „Kein Frieden für Palästina (Der lange Krieg gegen Gaza. Besatzung und Widerstand). Promedia Verlag Wien, September 2021). Sie lebt seit 1985 in Jerusalem.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Palästinensische Gemeinde in Bremen und Umgebung; unterstützt vom Bremer Friedensforum und AK-Nahost Bremen.; (ViSdP.: Dr. Detlef Griesche), dr.griesche@gmx.de
Wir freuen uns über eine Spende auf: DPG; IBAN DE48 2505 0000 1012 5540 03. Wir senden absetzbare Spendenquittungen zu!