Hochschule für Künste- University of the Arts Bremen
1. August 2019. Wir bitten um Ankündigung in Ihrem Medium
Mit Musik Grenzen überwinden
Palestine Youth Orchestra mit einzigem Deutschland-Konzert zu Besuch an der Hochschule für Künste Bremen
Musik lässt sich nicht in nationalstaatlichen oder religiösen Dimensionen fassen. Musik wirkt als verbindendes Element zwischen Menschen unterschiedlichster Kulturen. Dass und vor allem wie Musik Brücken bauen kann und für eine Verständigung jenseits von Ideologien und physischen wie mentalen Grenzen sorgt, zeigt das Palestine Youth Orchestra (PYO). Mit elf Konzerten in Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland und den Niederlanden absolviert das Ensemble aus 80 Musiker*innen zwischen dem 4. und 16. August 2019 eine kleine Europa-Tournee.
Am 13. August 2019 um 19:30 Uhr legt die Formation einen Zwischenstopp im Auditorium der Hochschule für Künste Bremen (Speicher XI 8) ein, zum einzigen Konzert in Deutschland. Das PYO, in dem einige der weltweit besten Nachwuchsmusiker*innen mit palästinensischen Wurzeln mitwirken, wird in Kammermusik-Besetzung vor Ort sein. In einem einstündigen Konzert spielen die Musiker*innen Werke von palästinensischen und arabischen Komponist*innen, zudem erklingen bekannte Werke aus dem westlich-sinfonischen Repertoire. Mit ihrer Musik, die okzidentale Klassik mit orientalischen Klängen verbindet, fungieren sie somit als die besten Botschafter*innen der reichhaltigen palästinensischen Kultur sowie des Landes Palästina selbst, dessen Staatlichkeit auch heute noch von nur zwei Dritteln der 193 UNO-Mitgliedsstaaten anerkannt wird. Auch die Bundesrepublik Deutschland sieht in den Palästinensischen Gebieten keinen offiziellen Staat.
Kammerkonzert des Palestine Youth Orchestra
13. August 2019, 19:30 Uhr
Hochschule für Künste Bremen, Auditorium
Am Speicher XI 8, 28217 Bremen
Eintritt frei
(um eine Spende wird gebeten)
Ihre Europa-Tournee führt die jungen Musiker*innen innerhalb Norwegens von Kristiansund über Trondheim nach Oslo, anschließend ins schwedische Göteborg, in die dänische Hauptstadt Kopenhagen und nach Aarhus. Nach dem Konzert an der HfK in Bremen gibt das PYO noch drei Konzerte in den Niederlanden, wo die Tournee ihren Abschluss findet im altehrwürdigen Concertgebouw in Amsterdam. Acht Konzerte finden in voller Orchesterbesetzung statt, bei dreien präsentiert das PYO sein Können in einer Kammerbesetzung, so auch im Auditorium der HfK Bremen. Das lässt das Orchester noch einmal in einem gänzlich neuen Licht erscheinen.
Das Programm für den Kammerensemble-Abend gestalten die Musiker*innen selbst: Neben klassischer Kammermusik und arabischen Klängen präsentieren sie eigene Kompositionen, Filmmusik und Jazz – und damit ein vielfältiges Programm, das einige Überraschungen bereithält.
Als Leiter für die diesjährigen Konzerte in Orchesterstärke wurde der niederländische Cellist und Dirigent Vincent de Kort gewonnen. De Kort machte sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten einen Namen als Dirigent sowohl von Sinfonik als auch von Opern. Kürzlich gab er erfolgreiche Debüts am Bolschoi-Theater in Moskau sowie am Mariinski-Theater in St. Petersburg, wohin ihn Valery Gergiev eingeladen hatte. Vincent de Kort arbeitet regelmäßig mit renommierten Ensembles wie dem Gewandhausorchester Leipzig, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Rotterdams Philharmonisch Orkest, dem Nederlands Philharmonisch Orkest, dem Residentie Orkest Den Haag, dem Concertgebouw Chamber Orchestra, dem Japan Philharmonic Orchestra sowie dem Brussels Philharmonic und leitete bereits die Sinfonieorchester in Warschau, Stockholm, Durban, Bern, Luzern, Zürich, Tours, Bochum, Magdeburg, Groningen, Maastricht, Enschede, Odense, Izmir und Amman sowie das European Union Youth Orchestra.
Zu den elf Konzerten seiner diesjährigen Sommertour wird das PYO darüber hinaus von der palästinensischen Sängerin Nai Barghouti begleitet, eine Berühmtheit in ihrer Heimat.
Das Palestine Youth Orchestra (PYO) wurde 2004 vom Edward Said National Conservatory of Music mit dem Ziel gegründet, junge Musiker*innen mit palästinensischen Wurzeln in einem Ensemble zu vereinen. 15 Jahre nach seiner Gründung kann das PYO für sich beanspruchen, zu den weltweit besten Nachwuchsorchestern zu gehören. Davon zeugen zahlreiche Auftritte in Palästina, Jordanien, Syrien, Bahrain und dem Libanon, in den letzten Jahren auch in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Griechenland und Italien. Seit 2012 verbindet das PYO eine fruchtbare Kooperation mit dem Oslo Philharmonic: Deren Musiker*innen vermitteln den Mitgliedern des PYO bereits seit mehreren Jahren in Workshops und Lehrgängen wertvolles Wissen. Die Musiker*innen des PYO treffen sich jedes Jahr in einem anderen Land für einen einwöchigen Vorbereitungskurs, dem sich eine Konzert-Tour anschließt. Regelmäßig werden 10 bis 15 Gast-Musiker*innen von Musik-Institutionen oder Nachwuchsorchestern des Gastlandes eingeladen, am einwöchigen Kurs teilzunehmen. Die Studierenden werden dabei von Musiker*innen betreut, die ihrerseits Mitglieder führender Orchester sind und/oder an renommierten Musikkonservatorien lehren. In der jüngsten Vergangenheit gaben Mitglieder der English National Opera, des Palau de les Arts Reina Sofía (Opernhaus Valencia), des London Symphony Orchestra und des Qatar Philharmonic Orchestra ihr Wissen als Tutor*innen an die jungen Musiker*innen des PYO weiter. Dirigent*innen, die bereits mit dem PYO zusammenarbeiteten, sind Sian Edwards, Tom Hammond und Nicolas Simon, unter den Solisten, mit denen das PYO kooperierte, waren Marcel Khalifé, Dima Bawab, Ahmad Al Khatib, Reem Talhami, Rim Banna, Alexander Suleiman und Saleem Abboud Ashkar.
Dateien im Anhang:
1–3 Palestine Youth Orchestra in Kammerensemble-Besetzung bei einem Konzert in London, 2016 © Bryan MacComack
4– Palestine Youth Orchestra bei Probe © Bryan MacCormack
5– Sängerin Nai Barghouti bei Auftritt mit dem PYO © Mutaz Kawasmi
Die Hochschule für Künste Bremen ist die führende Kunsthochschule in Nordwestdeutschland. Mit 860 Studierenden, 61 Professor*innen und 158 Lehrbeauftragten bietet die HfK Bremen ein einzigartiges Portfolio von Lehrveranstaltungen und garantiert eine individuelle Förderung der Studierenden in Werkstätten, Laboratorien und Studios sowie Übungsräumen und Konzertsälen. Zentrale Qualität der HfK Bremen ist die interdisziplinäre Verbindung der unterschiedlichen Disziplinen zwischen Kunst, Design und Musik, die in gemeinsamen Projekten entwickelt wird. Die HfK Bremen hat zwei Standorte, der eine befindet sich in einem historischen Speichergebäude der Überseestadt, den ehemaligen Docklands von Bremen, der andere in einem klassizistischen Gebäude im historischen Zentrum der Stadt.
Die Hochschule und ihre Aktivitäten von Ausstellungen, Interventionen im öffentlichen Raum bis zu Konzerten und Festivals ist eine Säule des Bremer Kulturangebots (rund 400 Veranstaltungen der HfK Bremen) und bietet den Studierenden viele Möglichkeiten, die eigenen Kompetenzen vor Publikum zu erproben.
Bremen als historische Hansestadt hat in Jahrhunderten Bürgerstolz, demokratische Traditionen, Eigenheiten und Eigenständigkeiten entwickelt und gilt in Deutschland als Pionier- und Experimentierstadt, die dem Neuen gegenüber aufgeschlossen ist. Bei den Studierenden ist Bremen als Lebensumfeld sehr beliebt.