The Big Book Robbery – (Der grosse Bücherraub) – Film mit anschließendem Erlebnisbericht vergleichbarer historischer Ereignisse und Familiengeschichte in Palästina von Nazih Musharbash und Diskussion
Am: Dienstag, den 19. September 2023; Um: 19.00 Uhr;
Ort: Villa Sponte (Osterdeich 59b)
In diesem Film „Der Grosse Bücherraub“ wird chronologisch von der systematischen Plünderung von über 70000 palästinensischen Büchern durch den neugegründeten Staat Israel im Jahr 1948 erzählt. Der Dokumentarfilm geht in verschiedenen Handlungssträngen einer Struktur nach, die sowohl dramatisch fesselnd, als auch emotional verstörend ist. Im Mittelpunkt stehen Interviews und Zeitzeugenberichte, die die Bücherdiebstahl-Affäre in einen größeren historisch-kulturellen Kontext stellen. Dabei wird die palästinensische Tragödie von 1948 neu beleuchtet und das moralisch-
heroische Narrativ des Krieges von 1948 widerlegt. Der Film dauert 57 Min. und eignet sich gut für die Aufarbeitung der Ereignisse der NAKBA im Gedenkjahr 2023 zu „75 Jahre NAKBA“, (der Katastrophe) der Vertreibung und dem Beginn der bis heute anhaltenden völkerrechtswidrigen Besatzung.
Einer der renommiertesten Neuen Historiker Israels Ilan Pappe formuliert es im Film deutlich: „70000 bis 750000 der vertriebenen Palästinenser:innen waren ziemlich reich, wenn man bedenkt, was sie an Geld und Vermögen hatten. Nichts ist davon übrig, nichts. Die Israelis nahmen wirklich jeden mit, sie haben vielleicht nicht jeden ausgewiesen, aber sie haben auf jeden Fall dafür gesorgt, das sie den Palästinenser:innen jeden Cent abnahmen, den sie besaßen, jedes Möbelstück…Es geht um die Identitätsauslöschung und dieVerdrängung der Ereignisse von 1948“.
Nazih Musharbash lebt seit 1965 in Deutschland. Geboren 1946 in Amman/ Jordanien verbrachte er seine Schulzeit bis zum Abitur in Bethlehem und Beit Jala (Palästina) im Internat der Evang.-Luth.-Schulen. Er studierte in Oldenburg, unterrichtete als Lehrer Chemie und Biologie und war bis zu seiner Pensionierung Realschullehrer und Schuldirektor. Er war Mitglied des Rats der Stadt Bad Iburg und SPD-Landtagsabgeordneter in Niedersachsen. Seit 2018 ist er Präsident der Deutsch-
Palästinensischen Gesellschaft e. V. . Er setzt sich für die Beendigung der israelischen Besatzung und einen eigenen Staat Palästina ein. Darüber hält er auch regelmäßig Vorträge.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Israelisches Komitee gegen Hauszerstörung (ICAHD), AK Nahost Bremen, Bremer Friedensforum, Kairos Palästina Solidaritätsnetz Gruppe Bremen.
ViSdP.: Dr. Detlef Griesche (dr.griesche@gmx.de)
Drei grundverschiedene palästinensische Frauen, eine vielbeschäftigte Anwältin, eine lesbische Barfrau und eine tief religiöse Studentin, teilen sich in Tel Aviv eine Wohngemeinschaft……Ein Film über die Lebenswelten palästinensischer Frauen in Israel und ihre Identitätssuche in einem gespaltenen Land.
Anschließend an den Film wird ein Interview mit der Sprecherin der israelischen Frauenorganisation ‚Women wage peace‘ (Angela Scharf) übertragen.
Infos: https://www.city46.de/programm/oktober-2023/starke-frauen-israel
Starke Frauen – Filme aus Israel
Israel feierte in diesem Jahr seine 75-jährige Unabhängigkeit, gleichzeitig wird das Land seit Beginn des Jahres von einem rechten und ultra-religiösen Kabinett unter Netanjahu regiert. Landesweite Proteste gegen die sogenannte Justizreform der rechtsextremen Regierung haben Hunderttausende jede Woche auf die Straßen gebracht.
Israel ist ein diverser, mulikultureller Staat von Menschen, die seit langem dort leben bzw. in den letzten 50 Jahren zugewandert sind: aschkenasische und sephardische Juden, äthiopische Juden, arabische Juden, Palästinenser, Drusen, Beduinen, Christen u.a.
Die Frauen Israels haben sich schon früh gegen Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten organisiert und für Frauenrechte gekämpft. Feministische Organisationen waren nichts Ungewöhnliches; mit dem Erstarken der ultra-orthodoxen Kräfte werden diese jedoch mehr und mehr zurückgedrängt. So wurden in den letzten Monaten immer wieder Frauen ‚in die zweite Reihe‘ verwiesen – und dies nicht nur in Bussen oder bei Veranstaltungen. Frauen wollen sich nicht ‚ins letzte Jahrhundert katapultieren lassen‘. Sie haben in der großen Demokratie,- und Protestbewegung einen großen Anteil und kämpfen lautstark für ihre Selbstbestimmung und ihre Rechte.
Die Filmreihe „Starke Frauen – Filme aus Israel“ setzt sich mit Lebenssituationen und Lebensentwürfen von Frauen verschiedenster Herkünfte bzw. Kulturen auseinander: der Kampf von Frauen in Beduinen Communities, die Herausforderungen des Zusammenlebens von Frauen aus religiösen und säkularen Nachbarschaften sowie das Miteinander von Frauen unterschiedlicher sexueller Orientierungen. Allen gemein ist der Wunsch nach Respekt und Anerkennung sowie der Kampf für gleiche Rechte. Die Filmemacherinnen aus Israel sind ein wichtiger ‚Seismograph‘ für den Zustand des Landes – und plädieren für eine Gesellschaft, die für demokratische Rechte und Akzeptanz diverser Lebensentwürfe eintritt.
Eine Reihe in Koop. mit dem Arbeitskreis Nahost & biz Bremen.
In Between – Bar Bahar
ISR 2016, Drehbuch, Regie: Maysaloun Hamoud, mit Mouna Hawa, Sana Jammalieh, Shaden Kanboura, FSK: o. A., 102 Min., arab. hebr. OmU
Mi. 4.10. / 18:00mit Einführung
TRAILERTICKETS
Salma und Laila, zwei junge Palästinenserinnen, wohnen zusammen in einer WG in der israelischen Metropole Tel Aviv. Laila ist Rechtsanwältin, Salma schlägt sich als Barkeeperin und DJane durch, und gemeinsam genießen sie die Freiheiten und das Nachtleben der hippen Großstadt. Als eine neue Mitbewohnerin zur WG stößt, wird ihr liberaler Lebensstil in Frage gestellt. Noor kommt vom Land, ist gläubige Muslima, verlobt, und lernt lieber für ihre Klausuren, statt Party zu machen. Trotz ihrer Unterschiede eint die drei Frauen der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung, kein einfacher Weg als palästinensische Frauen in der vermehrt jüdisch geprägten, konservativen israelischen Gesellschaft. Ihre Familien suchen ungefragt und ständig nach den passenden Lebenspartnern für ihr Töchter, und Noor wird von ihrem Verlobten unter Druck gesetzt, ihr Studium abzubrechen, da sie doch heiraten wird. Gemeinsam suchen die Frauen ihren Weg zwischen Traditionen und Moderne und trotzen der staatlichen und kulturellen Repression.
Maysaloun Hamouds Debütfilm wurde mehrfach ausgezeichnet und stieß in konservativen Kreisen auf scharfe Kritik, unter anderem wurde ihr Film für Harām erklärt. Hamoud selbst erhielt zahlreiche Todesdrohungen. Ihre Reaktion in einem Interview mit dem BBC: „Manche Menschen konnten ihr hässliches Gesicht nicht im Spiegel ertragen, den ihnen der Film vorhält.“.
Was unter anderen Vorzeichen der Stoff einer flachen Komödie aus Frankreich sein könnte, wird in den Händen der in Ungarn geborenen Regisseurin ein dichtes Drama mit atmosphärischem Soundtrack. Hamoud zeichnet ein dreifaches Porträt der israelisch-palästinensischen Gesellschaft, zerrissen zwischen Tradition und Moderne. […] „Bar Bahar“ ist intensives Erzählkino. Auch wenn das Drehbuch nicht gerade subtil ist, lebt Hamouds Geschichte von den Kontrasten – und dass diese Kontraste und Zwänge dem echten Leben in Tel Aviv entspringen, daran zweifelt man als Zuschauer keine Sekunde. (Tiroler Tageszeitung)
Das Langfilmdebüt der arabisch-israelischen Regisseurin Maysaloun Hamoud knüpft an ein Genre an, das sich spätestens mit Erfolgsserien wie Sex and the City oder Girls etabliert hat. Die Lebensrealität selbstbestimmter, sexuell aktiver Frauen im urbanen Setting vibrierender Metropolen wird hier allerdings mit der spezifischen Situation der arabisch-israelischen Protagonistinnen und der medial kaum repräsentierten, palästinensischen Untergrundszene verbunden. (Frauenfilmfest 2017)
Jörg Kronauer, Hungersnot und Peitsche – Die Ausbeutung des Globalen Südens
Es war im Sommer 2022: Deutschland und die EU hatten beschlossen, auf russisches Erdgas so rasch wie möglich zu verzichten; sie kauften also Flüssiggas, wo es nur erhältlich war. Die Folge: Die Preise gingen durch die Decke; ärmere Länder wie Pakistan oder Bangladesch, die sich nicht beliebig hohe Kosten leisten konnten, bekamen überhaupt kein Erdgas mehr, mussten Energie rationieren – zum Schaden ihrer Bevölkerung. In Europa interessierte das niemanden. Ähnliche Beispiele gäbe es viele. Grüner Wasserstoff etwa: Die Länder des Globalen Südens sollen künftig erneuerbare Energien nutzen – nicht so sehr für sich selbst, sondern um der wohlhabenden EU klimafreundlichen Wasserstoff zu liefern. Sie werden einmal mehr ausgenutzt. Ganz wie in der Migrationspolitik: Die Bundesregierung will gut, und kostspielig, ausgebildete Arbeitskräfte zum Beispiel aus Afrika abwerben und unerwünschte, ökonomisch nicht nützliche Flüchtlinge nach Afrika abschieben. Und das ist längst nicht alles. Der Globale Süden wird hemmungslos ausgebeutet – Neokolonialismus pur.
Jörg Kronauer ist Soziologe, freier Journalist und Buchautor. Lebt in London. Redaktionsmitglied von German Foreign Policy. Schwerpunkt: Internationale Politik.
Buchveröffentlichungen: „Der Aufmarsch – Vorgeschichte zum Krieg. Russland, China und der Westen“; “ ‚Der Rivale‘: Chinas Aufstieg zur Weltmacht und die Gegenwehr des Westens“
Iwesa Lübben und Arn Strohmeyer: Der Gaza-Krieg und die deutschen Debatten
Dienstag, 23. Januar 2023 um 19 Uhr in den Weserterrassen
Eine Veranstaltung der Masch (Marxistische Abendschule) Bremen
Einladung zum DPG -Zoom-Vortrag 19.2.2024 – 19:00 UHR Dr. Tamar Amar-Dahl Thema: Das neo-zionistische Israel und der Gaza-Krieg 2023/2024: Eine zweite Nakba ? |
Beitreten Zoom Meeting
https://us02web.zoom.us/j/85828489368?pwd=Z0lJQ2dYbDU5MDllazRTUmVQeHlFZz09
Meeting-ID: 858 2848 9368
Kenncode: 728831
Über Ihre Teilnahme freuen wir uns sehr.
Fr. 1. März 18 Uhr Oldenburg, Vortrag und Diskussion: Was hat der Zionismus mit dem Genozid in Gaza zu tun? Referent: Wieland Hoban, Vorsitzender der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden“ Um Anmeldung unter openmindinol@gmail.com wird gebeten. Der Veranstaltungsort wird erst am Tag der Veranstaltung bekannt gegeben, weil die Zionisten in der Vergangenheit regelmäßig die Veranstaltungen kaputt gemacht haben. Angemeldete erhalten natürlich dann die Adresse zugesandt. Außerdem fällt es uns leichter die vorhandenen knappen Plätze reserviert zu halten wenn ihr euch anmeldet.
Die nächste Demonstration gegen den Gaza-Krieg findet am 1. März um 18.30 ab Hauptbahnhof statt! Wir marschieren vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt zum Marktplatz.
ZOOM-Vortrag auf deutsch am Montag den 4. März 2024 ab 18 Uhr mit Dr. Anja Zorob, Die Situation im Westjordanland – Situation und die Entwicklung seit dem 7. Oktober
Frau Dr. Zorob ist Dozentin/Gastprofessorin für Politikwissenschaft an der Birzeit University in Palästina. Schwerpunkte: deutsch-palästinensische und EU-Palästina-Beziehungen, Wirtschaft, Politik und Entwicklung in Palästina und MENA allgemein.
Anmeldung bis zum 3. März bitten an Marius Stark <mariusstark@gmx.de>. Am Morgen des 4. März werde ich den entsprechenden Zoom-Link verschicken.
Am Freitag, den 08.03.2024, wird Leon Wystrychowski einen Vortrag zum Thema Palästina halten. Der Titel lautet:“Die politische Linke in Palästina“ Hinterher soll es eine Diskussionsrunde geben. Ort: Paradox (Bernhardstraße 12, 28203 Bremen) Der Vortrag beginnt um 17 Uhr.
IPPNW-Zoom: 13. März 2024, online Israel im Fokus, Die israelische Gesellschaft und ihre Perspektiven auf die derzeitige Eskalation, Wann: Mittwoch, 13.03.2024, 19-20:30 Uhr
Wo: Online (Big Blue Button)
Perspektiven auf die derzeitige Eskalation vor dem Hintergrund der Vielfalt der israelischen Gesellschaft und ihren politischen Haltungen im Wandel der Zeit vor Ort und in Deutschland
Eine Unterscheidung zwischen “jüdisch” und “israelisch” ist für einen differenzierten Diskurs zum Nahostkonflikt unabdingbar. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff “israelisch”? Vor dem Hintergrund der Vielfalt israelischer Identitäten wirft dieses Seminar einen Blick auf die israelische Gesellschaft, ihre politischen Haltungen im Wandel der Zeit, sowie Perspektiven israelischer Menschen vor Ort und in Deutschland, auf die derzeitige Eskalation des Nahostkonflikts.
Referent: Dr. Shir Hever, politischer Ökonom und Journalist, Mitglied der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“, Geschäftsführer des Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern (BIP)
Anmeldung unter https://www.ippnw.de/index.php?id=1175%20_blank