Deutsche Medien kritischer? – Ein erstaunlicher und erfreulicher Kommentar im Weser Kurier

Dass der Vernichtungskrieg gegen die Bevölkerung in Gaza jeden Tag weitergeht – das empört die Weltöffentlichkeit immer mehr. Auch in deutschen Mainstream-Medien wird die Kritik vernehmlicher. „Die Staatsraison ist kein Persilschein.“ So kommentiert Markus Peters vom Bremer Weser Kurier in einem Kommentar am 10.08.2024 die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Hanija in Teheran. Und fährt fort: „Bei allem Verständnis für das Recht der Israelis, die Verantwortlichen für die Attacken zur Rechenschaft zu ziehen und die Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, zu befreien: Das harte Vorgehen in Gaza hat längst jedes Maß verloren. Das zeigt allein ein Blick auf die Opferzahlen: 1200 israelischen Toten stehen 40.000 Palästinenser entgegen, die seit Kriegsausbruch ums Leben gekommen sind. Auch die Äußerung des israelischen Finanzministers Smotrich, der ein Aushungern der Zivilbevölkerung in Gaza als moralisch gerechtfertigt bezeichnet hat, zeigt, dass sich Teile der israelischen Regierung vom Völkerrecht verabschiedet haben.“

Im Kommentar des Weser Kurier heißt es weiter: „Abgesehen davon, dass erstens die iranische Regierung nach der Ermordung des Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran, der mutmaßlich auf das Konto Israels geht, noch nicht zum Gegenschlag ausgeholt und zweitens niemand die Bundeswehr um Beistand gebeten hat: Bedingt die Staatsräson ein aktives Eingreifen der deutschen Regierung in diesen Konflikt?

Wohl kaum! Israel ist nicht Mitglied der Nato: Eine Bündnispflicht besteht nicht. Zudem irritiert die unverhältnismäßige Antwort der Regierung Netanjahu auf die Terroranschläge vom 7. Oktober 2023 selbst engste Verbündete wie die USA. Die Staatsräson ist kein Persilschein. Bei allem Verständnis für das Recht der Israelis, die Verantwortlichen für die Attacken zur Rechenschaft zu ziehen und die Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, zu befreien: Das harte Vorgehen in Gaza hat längst jedes Maß verloren.

Das zeigt allein ein Blick auf die Opferzahlen: 1200 israelischen Toten stehen 40.000 Palästinenser entgegen, die seit Kriegsausbruch ums Leben gekommen sind. Auch die Äußerung des israelischen Finanzministers Smotrich, der ein Aushungern der Zivilbevölkerung in Gaza als moralisch gerechtfertigt bezeichnet hat, zeigt, dass sich Teile der israelischen Regierung vom Völkerrecht verabschiedet haben.

Ob der Iran direkt angreifen wird, ist noch unklar. Erfahrungen aus dem April, als nach dem Angriff auf die Botschaft in Damaskus Drohnen und Raketen aus Teheran von der israelischen Luftabwehr abgefangen werden konnten, sprechen nicht für ein solches Szenario. Wahrscheinlicher ist, dass der Iran die Hamas, Hisbollah oder die Huthi-Rebellen vorschicken wird.“

Der vollständige Artikel hier (leider hinter der Bezahlschranke)

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