Die Redaktion der Taz-Nord ist bekanntlich um einiges „giftiger“ und antideutscher als die Berlin-Redaktion. Nun hat Benjamin Weinthal, der sich voll und ganz der Anti-Antisemitismus-Jägerei verschrieben hat und hier in der Stadt schon so manchem auf die Nerven gegangen ist, am 7. Oktober 2016 einen Gastkommentar geschrieben, worin es unter anderem heißt:
„Bremen … bleibt eine Hochburg der antisemitischen BDS-Bewegung, auch wenn Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sagt, seine Stadt lehne „einen solchen Boykott ab“ und verurteile „jede Form von Antisemitismus und Fremdenhass“. Doch die Villa Ichon, in der das „Bremer Friedensforum“ regelmäßig für die BDS-Kampagne wirbt und einen Boykott israelischer Waren fordert, wird weiterhin von der Stadt subventioniert. Würden Sieling und seine Regierung die Bekämpfung des Antisemitismus ernst nehmen, dann müssten sie die Kooperation mit dem „Friedensforum“ sofort beenden und klar benennen, worum es sich bei dieser Gruppierung handelt: einen antisemitischen Verein.“
Merke: Weinthal und viele der selbsternannten Anti-Antisemiten mit ihm scheuen eine offene Diskussion über den Nahost-Konflikt vielleicht noch mehr als der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser. Der Grund ist einfach: Die Besatzungs- und Siedlungspolitik ist schlichtweg in jeder Beziehung völkerrechts- und menschenrechtswidrig und wird – auch in Israel! – immer schärfer kritisiert. Und weil das so ist, versuchen Weinthal und seine Mitanschwärzer überall den administrativen Weg des Verbots oder der Raumverweigerung oder der Diffamiererei nach dem Muster eines Henryk M. Broders.
Sönke Hundt