„Elephant in the Room“ – eine besondere Petition zur Unterstützung der Protestbewegung in Israel

Apartheid: offensichtlich, aber totgeschwiegen
Das Bewusstsein über die israelische Apartheid verbreitet sich weiter, sogar in der israelischen Gesellschaft selbst.

Zur Original-Petition und zur Liste der Unterzeichner hier

Eine Petition, die von mehr als 2.000 israelischen und israelisch-amerikanischen Akademiker*innen und Persönlichkeiten unterzeichnet wurde, ruft dazu auf, die Protestbewegung in Israel zu unterstützen, Organisationen, die sich für die Rechte der Palästinenser*innen einsetzen, zu fördern und die internationale Straflosigkeit Israels zu beenden.

Selbst grosse deutsche Zeitungen berichteten über diese Nachricht, was einen Wendepunkt in einem Land markiert, das sich hartnäckig weigert, die Realität vor Ort zu sehen, und nicht aufhört, die Solidarität mit den Palästinenser*innen zu kriminalisieren.

Für Felix Klein, den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, ist klar: Wer Israel der Apartheid beschuldigt, delegitimiert den Staat und handelt damit antisemitisch. Doch diese Formel, dass alle, die von Apartheid sprechen, antisemitisch sind, ist nicht mehr haltbar. Folgt man dieser absurden Logik, dann wären einige der renommiertesten Forscher*innen zum Holocaust und Antisemitismus in Israel, den USA, Europa und der ganzen Welt Antisemiten*innen.

Einer der Initiator*innen der Petition, Omer Bartov, einer der angesehensten Forscher über den Holocaust und Völkermord, bekräftigt, dass es „keine Demokratie für Juden und Jüdinnen in Israel geben kann, solange die Palästinenser*innen unter unter einem Regime leben, das israelische Jurist*innen als Apartheid charakterisieren.“

Viele Unterzeichner*innen der Petition sehen sich selbst als Zionist*innen – wie Benny Morris, der in der Vergangenheit immer wieder betont hat, dass der Begriff Apartheid nicht auf Israel angewendet werden kann. Benjamin Pogrund, ein jüdischer Israeli aus Südafrika und scharfer Kritiker all derer, die Israel als Apartheidstaat bezeichneten, schrieb in einem Gastbeitrag für die israelische Zeitung „Haaretz“: „Jahrzehntelang habe ich Israel gegen den Vorwurf der Apartheid verteidigt. Das ist für mich nun nicht mehr möglich.“ Selbst der ehemalige Mossad-Chef Tamir Pardo hat sich kürzlich dahingehend geäussert, dass Israel ein Apartheidsystem gegen die Palästinenser*innen praktiziert.

In den letzten Jahren sind palästinensische, israelische und internationale NGOs wie Al-Haq, B’Tselem, Human Rights Watch und Amnesty International alle zu demselben Schluss gekommen: Israel praktiziert ein Apartheidregime.

Israel der Apartheid zu beschuldigen ist nicht antisemitisch, es beschreibt eine Realität, die viele nicht mehr leugnen können. Heute kann man die offenkundige Tatsache nicht mehr ignorieren, dass die israelische Besatzung ein Apartheidregime hervorgebracht hat.

Petition : der Elefant im Raum

Quelle: BDS-Schweiz

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