Einige Informationen zu Rashid Khalidi

Khalidi ist Professor an der Columbia-University in New York. Nicht zuletzt durch sein nun auch in deutscher Sprache vorliegendes Buch „Der Hun­dert­jähri­ge Krieg um Pa­läs­ti­na – Ei­ne Ge­schich­te von Sied­ler­ko­lo­nia­lis­mus und Wi­der­stand“ scheint Khalidi bei den Studenten:innen der Universität auf großes Interesse zu stoßen, wie der ebenfalls an dort lehrende Wirtschaftshistoriker Adam Tooze in einem längeren Interview mit Thilo Jung (Jung & Naiv) berichtet (Auszug s.u.). Nebenbei: Dieses Interview ist sehr interessant zu den universitären Konflikten mit den studentischen Palästina-Protesten in New York u.a. weil es aufschlussreiche Innenansichten dieser Auseinandersetzung liefert. Tooze bezeichnet Khalidi als Intellektuellen von Weltruf. Der Guardian zählt Khalidis Buch zu den „fünf der besten Bücher, um den Israel-Palästina-Konflikt zu verstehen.“

Anders der Rezensent Reinhard Schulze, emeritierter Prof. für Islamwissenschaften. Er präsentiert den palästinensischen Wissenschaftler den Lesern der SZ als mehr oder weniger beschränkten Verschwörungstheoretiker. Dies bezieht Schulze auch auf die Darstellung der Nakba bei Khalidi, der diese als „ei­ne be­wuss­te Stra­te­gie der Ver­trei­bung“ beschreibe. Wenn dies Ausdruck von Verschwörungsdenken ist, dann waren die meisten neuen Historiker in Israel Verschwörungstheoretiker. Selbst Benny Morris, der Flucht und Vetreibung als „kriegsbedingt, aber nicht planmäßig“ darzustellen versucht, gibt zu das der „Transfer“ der Palästinenser von den israelischen Entscheidungsträgern als ein Kollateralnutzen gewertet wurde. 

Wenn man sich nicht auf Fakten einigen kann, ist ein vernünftiger Diskurs nicht möglich. 

Zum Thema Nakba ist die Fakten- und Indizienlage überwältigend, sodass zur Frage von Flucht und Vertreibung als einer bewussten und aktiv ins Werk gesetzten Strategie der politischen und militärischen Entscheidungsträger Israels, im Grundsätzlichen keine Diskussion geben sollte.

Wenn in wichtigen Zeitungen Leute schreiben, die mit einem und manchmal auch mit zwei Beinen im Reich Alternativer Fakten unterwegs sind, ist es schwer, die provinzielle Debattenkultur zu überwinden.  

https://www.youtube.com/watch?v=2p1vzAQcyJo
Wirtschaftshistoriker Adam Tooze über Gaza & Israel, Ampel-Regierung & AfD – Jung & Naiv: Folge 712

Min 14:

Columbia University ist die Universität von Edward Said und Rashid Khalidi, also zwei der führenden palästinensischen Intellektuellen der letzten 50 Jahre und der am meisten besuchte Kurs für Undergraduates für Studierende an der Colombia University ist ein Kurs von Rashid Khalidi zur der Geschichte des Nahen Ostens unter der Prämisse das Israel ein Siedler-Kolonial-Staat ist und das zur Entschlüsselung der Geschichte des Nahen Ostens ein Verständnis von Israel als settler colonialism dazu gehört. Das ist der beliebteste von der Uni hochgepreiste Lehrkurs an unter allen (…). Khalidi ist ein Intellektueller von Weltrufen, von Weltstandard und hunderte von Studentin wollen jedes Jahr diesen Kurs belegen er ist überbelegt man sucht vergeblich nach Assistenten die die Seminare leiten können.

Autor: Helmut Suttor

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in allgemein von . Setze ein Lesezeichen zum Permalink.