„Hilflose Blicke ins Grauen von Gaza“ – der Weser Kurier sprach mit Mounir El-Serri

Joerg Helge Wagner, zur Zeit Redakteur im Lokalressort des Weser Kuriers, hat einen ebenso verständnisvollen wie einfühlsamen Artikel über ein Gespräch geführt, das er mit Mounir El-Serri, einem bekannten Mitglied der Palästinensischen Gemeinde und der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft in Bremen geführt. Die beiden Organisationen organisieren jetzt seit über einem Jahr an jedem Wochen die Palästina-Solidaritätskundgebungen und -demonstrationen. Die 63. Kundgebung findet am Sonnabend, 21. Dezember um 17 Uhr am Hauptbahnhof statt. 

Weser -Kurier: „Das letzte Lebenszeichen erreichte ihn am 20. Februar per Whatsapp – seit zehn Monaten weiß Mounir El-Serri nicht, wie es seinen zahlreichen Familienangehörigen im schwer umkämpften Gazastreifen geht. […] Zwei Drittel seines Lebens hat er in Bremen verbracht, aber jetzt sind seine Gedanken sehr oft in Gaza – oder in Beirut, seiner Geburtsstadt, in der immer noch sieben Geschwister von ihm leben.“ Im Mai oder Juni hieß es auf Al Jazeera, die Familie El-Serri sei von einem Angriff der Israelis besonders betroffen“, berichtet der Bremer und fügt ganz nüchtern hinzu: „Täglich werden ganze Familien ausgelöscht. Ich fürchte, von meiner sind jetzt schon viele tot.“

Joerg Helge Wagner berichtet auch über die viel größere Bedeutung der Familien für Palästinenser. 2012 hätte es für Mounir El-Serri bei seinem Besuch in in Gaza einen Familienempfang mit rund 400 Leuten gegeben. Er selbst habe acht Brüder und drei Schwestern, was nicht ungewöhnlich sei. Nach der Staatsgründung Israels 1948 seien manche frühere Familienmitglieder nach Beirut geflohen, während andere in Jaffa, Jerusalem oder Ramallah blieben. Ein Drittel aber sei ins damals ägyptisch verwaltete Gaza gezogen. „Die sind noch heute dort – mit einem großen Fragezeichen.“

Mounir El-Serri hat nach eigener Darstellung als junger Mann die Massaker in den libanesischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila 1982 nur mit Glück überlebt. Und natürlich wolle er mit dieser Erfahrung wenigstens einige seiner zahlreichen Verwandten aus der Hölle von Gaza herausholen – wenigstens nach Ägypten.

Der vollständige Artikel hier (leider hinter Bezahlschranke): https://ezeitung.weser-kurier.de/titles/weserkurier/6372/publications/176451/pages/12

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