Am 6. April 2017 hatte die Barbur Gallery in Jerusalem zu einem überaus interessanten Treffen eingeladen. „The Gatekeepers are Breaking the Silence. Fifty Years in the Occupied Territories – what did it do to the IDF, to democracy an to Israeli society?“ Es sprachen:
- Ami Ayalon, ehemaliger Abgeordneter der Knesset und ehemaliger Chef des israelischen Geheimdienstes Shabak.
- Mota Kremnitzer, Senior Israeli Jurist, Vice President of Democracy Research at the Israel Democracy Institute,
- Carmi Gillon, ehemaliger Chef von Shabak und
- Alik Ron, ehemaliger Northern Police Chief Commander.Der Deutschlandfunk (Sendung am Morgen) berichtete heute recht informativ über den Auftritt der ehemaligen Geheimdienstleute und über die jüngsten Auseinandersetzungen über die Ausstellung in der Barbur Galerie in Jerusalem. Deutschlandfund: „Im Inneren der Galerie drängen sich Besucher. Von außen sind die Rufe einzelner Demonstranten zu hören. „Ihr seid die Saat des Bösen, ihr besitzt keinen Topfen Judentum in Euch“, brüllt ein Demonstrant durch sein Megafon. Kahl rasierter Schädel, schwarzer Pullover mit dem weißen Symbol einer ausgestreckten Faust.
In Israel streiten Anhänger der rechts-nationalen Regierung Netanyahus und Gegner der Besatzung kurz vor dem Jubiläum über die Bedeutung des Krieges von 1967 und dessen Folgen. Die Geheimdienstler unterstützen mit ihrem Auftritt demonstrativ die Organisation ‚Breaking the Silence‘, die Soldaten über ihre Einsätze auf palästinensischem Gebiet berichten lässt. Ayalon erklärte, dass es ihm mittlerweile um die Verteidigung der Demokratie und der Meinungsfreiheit in Israel gehe.
Vor der Tür der Ausstellung machen Demonstranten „Breaking the Silence“ dafür verantwortlich, dass Israel in der Öffentlichkeit schlecht gemacht werde. Die Regierung hat schon vor einiger Zeit ein Gesetz gegen NGO’s erlassen, die Spenden aus dem Ausland erhalten. Kritikern würden Räume entzogen. Der Barbur-Galerie würde sogar das Aus drohen.
Die ganze Sendung hier
http://www.deutschlandfunk.de/streit-um-israelische-ngo-verhaertete-positionen.1773.de.html?dram:article_id=383568
Einen Bericht brachte auch die Frankfurter Rundschau am 07.04.2017, hier: http://www.fr.de/politik/israel-unerwartete-hilfe-fuer-palaestina-a-1256898