ZEITGESCHEHEN mit Peter Brandt: Antisemitismus als Kampfbegriff

Antisemitismus ist ein reales Problem der deutschen und europäischen Geschichte. Der Begriff Antisemitismus kommt um 1880 auf und meint eine sich wissenschaftlich verstehende und rassistisch begründete Judenfeindlichkeit. In dem Wort Antisemitismus kommt eine veränderte Auffassung von den Juden zum Ausdruck, die nun nicht mehr primär über ihre Religion definiert werden, sondern als Volk, Nation oder Rasse. Heute bezeichnet der Begriff alle historischen Erscheinungsformen der Judenfeindlichkeit.Aufgrund der deutschen Geschichte, die zum Holocaust führte, ist eine Sensibilität gegenüber antisemitischen Tendenzen nachvollziehbar und angebracht. Nach 1945 wurde Antisemitismus aber vermehrt auch als „Kampfbegriff“ benutzt. Um den politischen Gegner unmöglich zu machen, wird beispielsweise die Kritik am Staate Israel per se als antisemitisch bezeichnet. Peter Brandt* in ZEITGESCHEHEN über den Begriff Antisemitismus, seine Entstehung und dessen Missbrauch.

* Peter Brandt, Sohn von Rut und Willy Brandt. Er studierte Geschichte, promovierte über die Rekonstruktion der Arbeiterbewegung nach dem Faschismus am Beispiel Bremens und arbeitete als Professor an der Fernuniversität Hagen auf dem Gebiet der neueren deutschen und europäischen Geschichte. Prof. Dr. Brandt ist Mitglied der Historischen Kommission seiner Partei, der SPD, sowie Mitautor im Blog GLOBKULT (https://www.globkult.de/peter-brandt).

Quelle (mit freundlicher Genehmigung): Weltnetz.tv

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