Die Palästinensische Gemeinde Bremen und Umgebung e.V. hatte wieder zu einer Auftaktkundgebung vor dem Hauptbahnhof Bremen und zu einem anschließenden Marsch durch die Innenstadt bis zum Marktplatz aufgerufen. Trotz Kälte und Nässe beteiligten sich wieder ca. 300 Menschen. Von den Passanten kamen überwiegend zustimmende Signale. Während der Demo wurden weiße Rosen verteilt.
An die Passanten wurden weiße Rosen verteilt, die mit großer Zustimmung gern genommen wurden. Nach dem obligatorischen und sehr langwierigem Verlesen der polizeilichen Auflagen und einer gesungenen Sure aus dem Koran verlas Hanien, eine Palästinenserin, sehr eindrucksvoll ein selbst verfasstes Gedicht.
Danach analysierte Sönke Hundt von der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft die aktuelle Lage in Gaza. Am Morgen waren vier weitere israelische Geiseln von der Hamas an das Internationale Kommittee des Roten Kreuzes übergeben worden. Im Gegenzug hatte die Hamas eine Liste mit 200 palästinensischen Gefangenen veröffentlicht. 70 von ihnen wurden nicht im Westjordanland, sondern in Ägypten freigelassen. Wie es weitergeht, das werde, so Sönke Hundt in seiner Rede, im wesentlichen vom neuen Präsidenten der USA abhängen und wie weit er bereit sein würde, weiterhin Druck auf die Netanyahu-Regierung auszuüben. Die Aussichten dafür schätzte er als eher düster ein. Der Waffenstillstand müsste richtigerweise eher als eine Kriegsunterbrechung bezeichnet werden, dess Dauer unsicher sei.
Angekommen am Marktplatz, sprach Seyfettin Yavuz von der Palästinensischen Gemeinde Bremen. Er ging in seiner Rede auf die Verlagerung der Angriffe Israels auf die Bevölkerung in der Westbank ein. Hier würden in einem unvorstellbaren Maße von radikalisierten Siedlern und unter den Augen der israelischen Armee Dörfer angegriffen, abgeriegelt, Autos in Brand gesetzt, Häuser zerstört und Menschen getötet. „Trotz all dieser dunklen Nachricht“, so …. , „möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben.“ Es müsse sich in der israelischen Gesellschaft etwas ändern. Mutige Menschen würden demonstrieren, sich vor das Verteidigungsministerium und „nein“ und „nicht mit uns“ rufen. Mögen es mehr werden und mögen sie von der Weltöffentlichkeit wahrgenommen werden!
Fotos und Videos: Marlies und Sönke Hundt
siehe auch den Bericht auf aufstehen-bremen.de