Weihnachten 2022

Bethlehem

Liebe AKler, liebe Palästina-Engagierte, liebe Freundinnen und Freunde,
ich leite Euch / Ihnen den Brief zu Weihnachten von unserer Freundin aus
BIR ZEIT Prof. Dr. Sumaya Farhat-Naser weiter. Ein eindrucksvolles, aber
auch deprimierend stimmendes Dokument. Wenn man/ frau denkt, es geht
nicht schlimmer, doch in Palästina gehts noch schlimmer. Und unsere
Regierung schaut immer noch schweigend weg, selbst wenn
gewaltverherrlichende Rassisten in wichtige Ministerien der neuen
rechtesten Regierung einziehen. Renommierte Journalisten wie Gideon
Levy und bekannte ehemals führende Politiker wie Avraham Burg
beschreiben aktuell den offenkundigen endgültigen Abbau der ohnehin nur
vordergründigen „Demokratie“, die bislang schon von etlichen NGOs und
amnesty international als Apartheidsystem beschrieben wird.
Beste Grüsse
Detlef Griesche


Weihnachten 2022

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!

Liebe Freunde,

Wie am Ende jedes Jahres schreibe ich. Diesmal, fällt es mir sehr schwer, denn die Situation in Palästina ist so schwer wie nie zuvor und das Schweigen der Welt über das Unrecht, das uns angetan wird, ist nie zuvor so erschreckend für uns und so gleichgültig fast überall. Das ermutigt die Radikalisierung der Politik. Der gewählte und Minister für nationale Sicherheit sein wird, Ben Gvir, hat den Soldaten, der vor drei Wochen einen jungen Palästinenser in Nablus, mit dem er argumentierte, von Null-Entfernung erschossen hat, gratuliert, ihn als Held genannt und alle Soldaten aufgefordert seinem Beispiel zu folgen.

Zum fünften Mal innerhalb drei Jahren fanden Wahlen in Israel statt. Eine Regierung mit kurzer Dauer verhindert eine kontinuierliche Planung und Verfolgung einer Entwicklung im Hinblick auf Erreichung einer positiven Lösung mit den Palästinensern. Die inner-israelischen Belange stehen im Vordergrund. Die radikale Rechts- und national-religiösen Parteien bestimmen weiterhin die Politik. Netanyahu ist wieder da. Er wird weiter durchsetzen, was er über 15 Jahren geplant und durchgeführt hat, und jetzt unter Mitwirkung noch radikalerer Parteien. Zionismus wird «religionalisiert und die jüdische Religion wir zionalisiert. Die fortschrittliche Meretz Partei, die am nächsten steht gegenüber der Findung einer Lösung mit Palästina, hat keinen einzigen Sitz bekommen. Ein Zeichen der Aussichtslosigkeit.

Die neue Regierung wird die Pläne der vorigen Regierung mit mehr Intensivität weiterführen: Landnahme, Siedlungsbau, Evakuierung, Hauszerstörungen. Diese Ziele sind Staatsstrategien, die als nationale Sicherheit Israels gelten und egal welche Regierung kommt, werden sie stets verfolgt.

Wir fürchten uns davor wissend, dass, verheerende Handlungen werden unser Leben noch schwerer machen:

  1. Die Aktivitäten der Paramilitärische «Hügel-Jugend», die von Sharon gegründet wurde, überfallen palästinensische Dörfer in grossen Scharen, oft zu Tausenden, werden gefördert unter Schutz des Militärs. Sie verursachen Verwüstungen von Häusern und Feldern. Oft kidnappen sie auch Kinder, um Angst und Schrecken in die Menschen einzujagen, mit dem Ziel die Menschen mögen ihre Dörfer verlassen. Wasserquellen werden beschlagnahmt. Die Dorfbewohner haben dann keinen Zugang zum Wasser. Bewirtschaftung der Felder bleibt aus.

  1. Brutalität der Armee und Polizei: Täglich werden Menschen getötet oder verletzt. Die Zahl der getöteten Palästinenser in 2022 sind sieben Mal mehr geworden als im Jahr davor. In diesem Jahr sind bis jetzt 260 Palästinenser erschossen worden. Die Zahl der getöteten Israelis beträgt im selben Zeitraum 30 Menschen. Früher fand man diese Zahlen hoch und erschreckend. Heute werden sie lediglich als Zahlen angesehen. Denn, die Politik kümmert sich um die Ideologie, aber nicht um das Leben der Menschen.

  1. Landnahme und Vertreibung:

Haus-Zerstörung, gewaltsame Evakuierung der Familien, Vertreibung der Jordantalbewohner und der Dörfer im Raum Jerusalem, Hebron, Jenin und vielen beduinischen Dörfern in Negev. Die Landnahme geschieht wie folgt:

  • Sperrung der Zugänge und Konfiszierung der Wasserquellen entzieht den Bauern ihre Lebensgrundlage. Der Boden kann nicht mehr genutzt werden, die Bauern werden so vertrieben und sie verlieren ihren Besitz.

  • Israelis, die Siedler genannt werden, nehmen sich ein grosses Gebiet vor, umzäunen es und erklären: es sei ihr Besitz. Sie bringen Kühe und Schafe und betreiben Viehwirtschaft. Die eigentlichen Besitzer der Böden werden verjagt, ja angeschossen, wenn sie in die Nähe kommen.

  • In Silwan-Ost Jerusalem werden leerstehenden Flächen, die von den Eigentümern bewirtschaftet werden oder als Parkplätze benutz werden, beschlagnahmt. Diese Flächen werden zu Grabgedenkstätten umgewandelt. Grosse Fels-Platten werden angereiht als Gräber. Eine Art Museum der Gräber entrechtet die palästinensischen Menschen im Namen der Infrastruktur Entwicklung der Stadt.

  • Landnahme innerhalb Israel, Beispiel die Altstadt von Jaffa:

Im Jahr 1948 wurden die Palästinenser, die in Palästina (Staatsgebiet Israels geworden) blieben an vielen Orten und viele sind von ihren Dörfern und Städten vertrieben und in bestimmten Orten umgesiedelt, um jüdische und arabische Wohnstätten zu trennen. Sehr viele Menschen im Raum Jaffa, einst die grössten Städte Palästinas, mussten in die Altstadt zwangsmässig umsiedeln. Rabin gab in seinen Memoiren zu, dass er auf Anordnung von Ben Gurion, tausende Menschen aus Lod, Ramla und Jaffa mit Kanonenbeschuss vertrieben hat. Die Menschen in der Altstadt von Jaffa durften weiter wohnen und wer dazu umgesiedelt wurde, musste Miete zahlen für das «Amt von Abwesenden», eine Behörde, die sofort ihre Hand legt auf Besitz von Menschen, die ins Ausland oder an anderen Orten in Israel vertrieben worden sind. In Jaffa war seit der Staatsgründung sehr schwer Genehmigung zu bekommen, um Renovierung der Häuser zu unternehmen. Die schöne Altstadt ist über die Jahre verfallen und bräuchte dringend Sanierung. Jetzt, nach 74 Jahren werden die Häuser der Altstadt vom «Amt für Abwesenden» zum Verkauf angeboten- und viele sind bereits verkauft worden, obwohl Menschen darin wohnen. Der Verkaufs-Preis geht in die Millionen Shekel, was niemals ein Palästinenser sich leisten kann. Selbst wenn ein Palästinenser sich Kredit von der Bank für diesen Zweck sich holen wollte, verwehrt die Bank jegliche Kreditart, wenn es feststeht, es gelte dem Kauf eines Hauses in der Altstadt von Jaffa. Die Häuser gehören ihren Eltern oder Grosseltern oder sind ihnen im Rahmen der Umsiedlungsprogramm zugesprochen worden. So können nur reiche Israelis oder internationale Juden diese Häuser kaufen. Den Palästinensern von der Altstadt Jaffa haben keine Möglichkeit eine Wohnung in Israel sich zu beschaffen.

  1. Die Palästinenser in Israel

  • Das National jüdisches Staatsgesetz ist vor drei Jahren in Kraft gesetzt worden. Es entrechtet auch die Palästinenser in Israel: national, politisch, bürgerlich und menschenrechtlich. Ihre Existenz wird geleugnet, obwohl sie die Einheimischen des Landes Palästinas sind! Israel ist zu ihnen migriert und nicht umgekehrt!

  • Das Gesetz besagt:

  1. Erez Israel, von Euphrat bis zum Nil, ist die historische, religiöse und nationale Heimat der Juden

  2. Selbstbestimmung gilt nur für Juden

  3. Rückkehrrecht gilt nur für Juden

  4. Familienzusammenführung gilt nur für Juden

  5. Die hebräische Sprache sei die einzige Staatssprache; bis jetzt war auch die arabische Sprache eine Hauptsprache, zumal die Palästinenser immer noch die Hälfte der Bevölkerung im Land Israel/Palästina ausmachen.

  • Organisierte Kriminalität unter den Palästinensern israelischer Staatsbürger, die eigentlich das Recht haben müssten, vom Staat geschützt zu werden, werden zunehmend von Kriminellen getötet, die eng mit dem israelischen Geheimdienst arbeiten. Sie verbreiten Angst und fördern Rache-Akten. Viele von ihnen sind bekannt, werden bei der israelischen Polizei gemeldet, aber Nichts wird gegen sie unternommen. Solche Morde werden von der Polizei als von der arabischen Tradition herrührend gestuft und demnach eine inner-palästinensische Angelegenheit betrachtet.

  • Klagen und Proteste helfen nicht. Im Jahr 2021 sind mehr als 120 Menschen (Palästinenser) getötet. In diesem Jahr (2022) bis her mehr als 70 Menschen sind ermordet. Dieses Problem führt zu Feindseligkeiten und Dauerstreit zwischen Familien. Volkszugehörigkeit und Gesellschaftsverbundenheit werden erschüttert. Die Palästinenser in Israel sollen dadurch das Land verlassen.

  1. Neue Regelungen bezüglich der Einreise in die Palästinensischen Gebiete:

Bis jetzt konnte jeder Ausländer, inklusiver Palästinenser internationaler Staatsbürgerschaft, Träger eines Pass als Amerikaner, Deutsche, Franzosen etc., ohne weiteres über Tel Aviv einreisen und in die palästinensischen Gebiete gehen. Jetzt sollen neue Regelungen gelten:

  • Jeder, der in die Palästinensischen Gebiete einreisen will, darf nicht über Tel Aviv einreisen, sondern über Jordanien.

  • Ein Visum muss in der jeweiligen israelischen Botschaft beantragt werden, 45 Tage vor Reiseantritt.

  • Ein Interview in der israelischen Botschaft ist notwendig, um festzustellen, welche Meinung und Stellung die Person zu Israel hat.

  • Die Botschaft erlaubt oder nicht die Einreise und bestimmt, wie viele Tage Aufenthalt erlaubt sind.

  • In Palästina gibt sieben Universitäten und 14 Hochschulen. Es ist dringend nötig und für eine gesunde akademische Entwicklung sind internationale Akademiker unentbehrlich. Die neuen Regelungen schreiben vor, dass nur 100 internationale Akademiker dürfen pro Jahr nach Palästina reisen und nur 150 internationale Studierende. Sie alle müssen sich um ein Visum bewerben. Ein Aufenthalt von sechs Monaten könnten verliehen werden, danach muss der Akademiker das Land verlassen und nach einer gewissen Zeit, nach drei oder sechs Monaten nochmal ein Visum beantragen. Es ist ungewiss, ob er oder sie eine Einreise wieder bewilligt bekommt. Es ist eine Katastrophe für ein Akademiker, der oder die nie seine oder ihre Forschung oder Lehrtätigkeit unterbrechen müsste. Diese Regelung grenzt ein und verhindert eine normale akademische Entwicklung.

  • Besonders schwer trifft diese Regelung Palästinenser, die keine Palästina-Identitätskarte haben, sondern ein internationaler Pass. Bis jetzt kamen sie direkt als Ausländer nach Tel Aviv und besuchten ihre Familien. Jede Familie in Palästina hat ihre Mitglieder im Ausland, weil sie nicht in Palästina leben dürfen. Wenn jemand krank ist, Sehnsucht hat oder ein Geschäft abwickeln wollte, sie kamen sofort. Heute müssen sie auch ein Visum beantragen, nur über Jordanien einreisen, bekommen keine drei Monate Aufenthalt wie bisher, sondern weiss man nie wie viele Tage. Man kann dann kaum planen und die Kosten verdoppeln sich. Dazu kommt: jeder muss angeben, ob er oder sie erbberechtigt ist oder Landbesitz in Palästina hat. Grosse Ängste kommen auf, weil sie fürchten, dass dann ihr Erbteile und besitz dem «Amt für Abwesenden» unterstellt wird und irgendwann sie entrechtet werden.

  • Diese Gesetze sorgen dafür, dass Palästina mehr und mehr isoliert wird und die Menschen mehr entrechtet werden.

  1. Die palästinensische Behörde

Sie ist gelähmt, handlungsunfähig, gefesselt durch die Interessen der regionalen Kräfte.

Verlust an Vertrauen und Respekt seitens der Bevölkerung!

Es herrscht Angst Kritik an die palästinensischen Behörden auszuüben. Meinungsfreiheit wird der Bevölkerung sehr eingeschränkt. Mit Repressalien bis hin zum politischen Mord finden statt.

Korruption ist verbreitet. Die Wahlen sind seit 16 Jahren fällig. Sie werden verhindert durch alle, die von der Situation gewinnen und Angst haben, sie würden verlieren.

Wer in Palästina das Sagen hat sind zwei Männer: Hussein al Sheikh, Koordinator zwischen der Palästinensischen Behörden und der israelischen Militärbehörde UND Majed Faraj, Chef der palästinensischen Polizei und des Geheimdienstes. Beide Männer sind fest in der Hand der israelischen Besatzungsmacht, und sind die die den Präsidenten beeinflussen. In den letzten Wochen hat der Präsident ein Gesetz erlassen, die gewählte Gewerkschaft für Ärzte aufzulösen und er als Präsident eine neue zu ernennen. Grosse Proteste bis hin zum totalen Streik und Stopp aller Gesundheitsdienstleistungen über eine Woche folgten. Erst danach musste der Präsident nachgeben.

  • Die Löwen-Höhle

Mit Zustimmung von Israel werden hunderten von Jugendlichen bewaffnet zum Schutz der Pal. Behörde und zusammen mit dem palästinensischen Geheimdienst und Polizeiapparat soll die Sicherheit der Siedler und der israelischen Soldaten gewährleistet werden. Sollte jemand seine Waffe gegen israelische Soldaten richten, wird sofort erschossen. Die aussichtlose Situation, die Enttäuschung von der palästinensischen Führung und die zunehmende Verzweiflung führte dazu, dass manche bewaffnete Jugendliche sich neu-organisierten, losgelöst von ihren politischen Loyalitäten der verschiedenen Parteien, und beschlossen auf eigene Faust zu kämpfen gegen Siedler und Militär, die ständig die Städte überfallen und Palästinenser töten. Täglich wurden Menschen getötet. Im Jahr 2022 sind mehr als 270 Menschen erschossen worden. Als eigenständige Organisation mit dem Namen «Löwen-Höhle» ist sie an die Öffentlichkeit getreten und haben einige Angriffe auf Soldaten verübt und verhinderten, dass Siedler in die Orte eindringen. In Jenin und Nablus gewann diese Bewegung an Respekt und Begeisterung. Nablus war in Oktober drei Wochen lang total von der Aussenwelt abgeschnitten worden, 140 israelische Soldaten belagerten die Altstadt, viele Menschen sind getötet oder verletzt worden.

Als ein Tötungskommando des israelischen Geheimdienstes in die Altstadt von Nablus eidringen wollte, hat eine gruppe palästinenser-Polizei die Jugend der «Löwen-Höhle» gewarnt und verhindert, dass sie getötet würden. Fünf Jugendliche waren dennoch erschossen. Im Rahmen der Geheimdient-Sicherheits-Koordination, hätten die Palästinensischen Polizisten die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Tötungskommando heil die Altstadt verlässt. Zum ersten Mal schützen sie jedoch die palästinensischen Jugendlichen. Daraufhin intervenierte die USA, weil das ein Bruch der Sicherheits-Koordination. Verhandlungen fanden sofort statt. Demnach sollten alle Bewaffneten Jugendlichen ihre Waffen an die Pal. Polizei abgeben, und sie würden unter Schutz der Pal. Polizei stehen, damit sie von Israel weder gefangen noch getötet werden. Es ist fraglich, wie weit das eingehalten würde. Eine neue Welle der bewaffneten Auseinandersetzung wird sicher folgen.

Anti-Semitismus

Wir, Palästinenser:nnen, sind voll gegen jede Art von Anti-Semitismus, denn das ist höchste Stufe von Rassismus, und ist gegen die Menschlichkeit. Es trifft uns alle. Wenn aber jegliche Kritik an die israelische Politik als Anti-Semitismus bezeichnet wird, sorgt man dafür, dass Anti-Semitismus relativiert wird. Mit diesem Begriff wird Meinungsfreiheit beraubt und dadurch entsteht tatsächlich Anti-Semitismus. Wenn jemand mir vorwirft, das wäre Ant-Semitismus, meine Antwort müsste lauten: Ich weiss, dass ich keineswegs anti-Semitisch bin, ich verurteile jegliche Art von Anti-Semitismus und Rassismus. Ich weiss zu unterscheiden und zu differenzieren. Also nicht sich einschüchtern lassen, nicht verstummen lassen. Wir kritisieren die Taten und Menschenrechtsverletzungen der israelischen Politik. Das hat nichts mit Juden zu tun. Ich weiss zu differenzieren und weiss, dass tausende Juden und Israelis mir gleich gesinnt sind, und wie ich denken. Diese Menschen sind meine Hoffnung.

  • Amnesty International hat das Israel-Regime als Apartheid genannt aufgrund ihrer Untersuchungen hinsichtlich Menschrechtsverletzungen und Behandlung der Palästinenser. Viele in Europa und USA wollen das nicht akzeptieren. Unsere Aufgabe ist, nicht die Benennung zu liefern, sondern wir berichten wie wir leben und wie die Besatzungspolitik auf uns wirkt. Die anderen sollen die passende Benennung finden.

Der Ukraine Krieg steht im Vordergrund der Interessen und Palästina ist weit weg verdrängt worden.

  • Die Menschen in Palästina sind erstaunt, wie die Europäer den Krieg in der Ukraine verurteilen und den Widerstand gegen Besatzung als gerecht bejahen. Seit 55 Jahren ist Palästina besetzt und selten wird die Besatzung wahrgenommen bzw. kaum dagegen etwas getan oder verurteilt. Widerstand gegen Besatzung in Palästina gilt als Terror.

  • Wie stehen wir zum Ukraine Krieg?

Wir verurteilen jegliche Kriegshandlung. Niemals dürfen wir einen Krieg befürworten. Denn die Auswirkungen des Krieges sind katastrophal: Vernichtung der Menschen, ihr Leben und Lebensräume, ihre Psyche, die unzähligen Verletzte, die Zerstörung der Infrastruktur, und der Wirtschaft. Die Ängste und Albträume, Wut, Zorn, Hass, Ohnmacht sind die Folgen. Im Krieg verlieren alle. Die Auswirkungen treffen die ganze Welt, wirtschaftlich und menschlich und lassen wenig Raum, um an den Frieden zu glauben. Niemals dürfen wir sagen, ich sei auf der Seite von Russland oder der Ukraine! Es sind alle Menschen, die getötet oder verletzt werden. Russland fühlte Bedrohung ihrer nationalen Sicherheit durch die Zunahme des Einbeziehens vieler ehemals «Ost-Block Staaten» zur NATO nach dem Zerfall der «Warschauer Pakt». Ukraine wurde immer grösser, an der Grenze von Russland hoch bewaffnet und zunehmend von der Politik Europas und USA beeinflusst. Man hätte irgend etwas tun müssen, damit Russland ihre Sicherheitsbedenken eindämmen könnte.

Der Krieg wird noch andauern, aber irgendwann wird der Krieg aufhören müssen. Dann werden die beteiligten verhandeln. Warum verhandelt man und einigt sich nicht vor dem Krieg, um ihn zu verhindern ?

  • Unsere Aufgabe ist:

Kreative neue Wege suchen, sich informieren und weiter berichten, sich an Menschen und Organisationen wenden und sich beteiligen an ihre positiven Aktivitäten.

Bewahre unsere Kinder und Jugendlichen vor dem Resignieren und Aufgeben. Schütze sie, dass unsere Albträume nicht auf sie übertragen werden. Ermutige sie, dass positive Änderungen möglich sind und dass sie zur Veränderung beitragen können. Hoffnung behalten, damit alle Freude am Leben behalten können.

In diesem Sinne geht meine Arbeit der Friedenserziehung und Ermächtigung von Frauen und Jugendlichen in Palästina weiter. Einbezogen sind Schulen wie Talitha Kumi, Katholische Schulen in Ramallah und Birzeit, Ev. Luth Schule Ramallah und der Ev. Angl. Schule in Ramallah wie auch in Birzeit und den Dörfern Ein Arik und Deir Ibsee.

Ich möchte allen danken, die uns unterstützen und begleiten, und die mir die Möglichkeit geben, eine Veranstaltung zu machen, um über meine Arbeit und die Situation zu berichten. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass unsere Stimme gehört wird und unsere Arbeit unterstütz wird. In Mai und in November 2023 plane ich wieder eine Lese-und Vortragsreise in BRD, Österreich und die Schweiz. Es wäre gut, wenn Interesse geweckt würde und Veranstaltungen organisiert werden könnten, zumal der Weltgebetstag der Frauen in 2024 aus Palästina kommen wird. Das Wissen, dass es Euch gibt, und dass ich in schweren Momente Euch in Gedanken anspreche, um Rat bitten kann, und Eure Gedanken und Gefühle empfangen darf, erleichtert und macht mich glücklich.

Euch wünsche ich Gesundheit und Zufriedenheit, frohe Weihnachten, und ein gutes gesegnetes Jahr 2023,

Sumaya Farhat-Naser

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