Wie der Weser Kurier heute (20.11.2024) berichtet, hat sich auch der Antisemitismusbeauftragte des Bundes, Felix Klein, in die Kampagne der Bildzeitung gegen den Bremer Innensenator Ulrich Mäurer eingeschaltet. In einem offiziellen Statement schrieb er, er halte es für „eine sehr berechtigte Frage“, ob Mäurers Teilnahme „angesichts der aktuellen Situation eine gute Entscheidung war und ob es zum anderen nicht auch eine Option gewesen wäre, den mutmaßlich antisemitischen Äußerungen offen zu widersprechen.“ Auch die Jüdische Gemeinde meldete sich: sie sehe den Vorgang noch nicht als erledigt an und erwarte Folgen. Sie bezieht sich dabei auf die parlamentarische Anfrage, die die CDU in der Bürgerschaft gestellt hat.
Zur Erinnerung: Ulrich Mäurer hatte an der großen Veranstaltung im Bürgerzentrum Neue Vahr mit Michael Lüders teilgenommen. Privat, nicht offiziell, um sich zu informieren. Und die Bildzeitung hatte diesen Besuch zum großen Skandal aufgeblasen: „SPD-Innensenator bei Israelhassern.“ Wir berichteten ausführlich hier und hier.
Axel Schuller, der ehemalige Lokalchef des Weser Kuriers, hat dafür nur Hohn und Spott übrig. „Empörungsgetue“, sagt er dazu. In seinem in Bremen viel gelesenen Blog schreibt er: „Was ist mit unserer Gesellschaft los, dass jetzt schon versucht wird, den Besuch des Innensenators bei einer Buchvorstellung zu skandalisieren? Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft hatte den Bremer Autor Dr. Michael Lüders zur Vorstellung seines Buches „Krieg ohne Ende“ eingeladen. Mäurer kennt den Bremen-Norder, der vor Zeiten des Mainstream-Journalismus’ für die ZEIT, Radio Bremen und für den Deutschlandfunk gearbeitet hat. […] Wer heutzutage auch nur zarte Kritik an Israel übt, gilt sofort als Hamas-Freund. Genauso: Wer Bedenken an Waffenlieferungen an die Ukraine äußert, muss sich als Putin-Freund beschimpfen lassen.“
