Die „Tanin“ wird das erste israelische U-Boot sein, das über den neuen von der Kieler HDW-Werft entwickelten Brennstoffzellenantrieb (für besonders lange Fahrtzeiten) verfügt. Es ist außerdem mit 68 Meter Länge das größte, das bisher in Deutschland gebaut wurde. Genaue Angaben zur Bewaffnung machten weder Israel noch die Werft. Aber, wie die Kieler Nachrichten v. 30.06.14 zu berichten wussten, ist das U-Boot mit zehn Torpedorohren ausgerüstet, durch die auch Flugkörper (also Raketen) gestartet werden können. Das zweite U-Boot („Rahav“) befindet sich schon in der Erprobung; ein drittes soll bis 2016 folgen. Die HDW-Werft gehört seit der Verschmelzung der ehemaligen Howaldtswerke-Deutsche Werft und der Blohm+Voss Naval GmbH zur ThyssenKrupp Marine Systems.
Alle drei U-Boote werden (wieder) mit finanzieller Unterstützung durch die Bundesregierung für Israel gebaut. Damit wird Israel insgesamt neun U-Boote aus Deutschland erhalten haben.
Wie der NDR am 30. Juni 2014 berichtete, wurde die „Tanin“ fernab der Öffentlichkeit in der hintersten Ecke des Ausrüstungskais der großen U-Boot-Halle in Kiel der israelischen Marine übergeben. Der Rüstungsdeal ist seit Jahren umstritten, weil Experten weltweit davon ausgehen, dass die in Deutschland gebauten U-Boote auch mit nuklear bestückten Marschflugkörpern ausgestattet werden können. Aus verschiedenen Parteien wäre außerdem Kritik daran geäußert worden, dass die Bundesregierung gut ein Drittel der Baukosten für diese letzte Serie von drei U-Booten übernimmt. Sie werden auf insgesamt auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt.
Sönke Hundt