Von Gush Shalom erreichte die Redaktion heute ein Aufruf zur Demonstration in Tel Aviv auf dem Habima Square, zu der Maayan Dak von der „Coalition of Woman for Peace“ aufruft. Der Aufruf:
Stop the Killing, End the Occupation!
We will not remain quiet as the bombs are falling!
Wednesday July 9th at 18:00
Habima Square, Tel Aviv
In the past month, Israel raided several thousand homes, and arrested over 600 Palestinians, including women and children.
Also in the last few weeks, everyday forms of racism and violence, by the state and its officials, have escalated exponentially.
Thousands of hate-filled Israeli citizens poured into the streets, seeking revenge, destruction and violence.
Ongoing occupation, daily oppression, house demolitions, destruction of lives.
The Israeli government is relentless – demolishing in Hebron, expropriating lands in the Naqab / Negev, brutally suppressing popular protests, attacking Gaza.
Once again, Israel launched yet another irresponsible and unnecessary military ‚operation,‘ at the expense of the residents of the south, who, together with Gazans, deserve to live in dignity, without constant and daily threats.
Bombardments and casualties lead nowhere, except for further bombings, rockets and blood. Stop militarism, end the occupation!
Maayan Dak ist federführendes Mitglied der israelischen Nichtregierungsorganisation „Coalition of Woman for Peace“, die sich seit Jahren gegen die israelische Besatzung des Westjordanlandes einsetzt. In deutschen Medien ist wenig bis gar nichts zu lesen und zu sehen über die Proteste in Israel. Rühmliche Ausnahme: die „Deutsche Welle“ am 9. Juni 2014 auf ihrer Homepage:
„Den Menschen in Israel sollte es klar werden, dass sie für die Situation selbst auch einen hohen Preis bezahlen: Wenn im Süden des Landes Raketen aus Gaza auf sie niedergehen und ein normales Leben auch dort nicht mehr möglich sei, so Dak. Die Aktivistin empfindet es als ihre Bürgerpflicht, deutlich zu machen, dass ‚diese Politik und das Verhalten der Fanatiker‘ nicht ihre Zustimmung finde. Sie ist nicht die einzige, die sich gegen Hass und Gewalt einsetzt: Am Mittwoch (02.07.14) sind Menschen in Tel Aviv, Jerusalem, Haifa und Beerscheba auf die Straße gegangen, ‚um zu zeigen: Diese Gewalt geschieht nicht in meinem Namen, so will ich hier nicht leben. Und wir sind gegen Rassismus‘, berichtet Dak. In Jerusalem etwa seien es mehr als 2000 Menschen gewesen, nicht nur Linke, sondern auch religiöse Israelis mit der klaren Botschaft: ‚Wir wollen keine Rache‘.
Das ist auch die Haltung von Rachel Frenkel, der Mutter des ermordeten Religionsschülers Naftali Frenkel: ‚Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Blut eines israelischen Jungen und dem eines palästinensischen‘: Mit diesem Satz wird sie in israelischen Medien zitiert. Die Worte der trauernden Mutter könnten einen großen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben, hofft Maayan Dak. Denn im Moment gelte es, dem Hass positive Zeichen entgegenzusetzen: ‚Die Palästinenser in Gaza, in der Westbank und in Ostjerusalem sollen wissen, dass es jüdische Menschen hier gibt, die gegen die Besatzung, gegen Gewalt und gegen Diskriminierung kämpfen.'“ Der ganze Artikel hier
Sönke Hundt