„Das ist absolut gaga“ – Götz Aly verurteilt die Kritik an Zuckerberg als antisemitisch

Götz Aly hat in der Berliner Zeitung v. 8. Dezember 2015 diverse Kritiken an Mark Zuckerbergs angekündigter 45-Milliarden-Stiftungs-Spende mit dem schlimmsten Verdammungsurteil versehen, dass deutsche Journalisten treffen kann, nämlich „Die Häme gegen Mark Zuckerberg ist antisemitisch“. Und: „In ‚Mein Kampf‘ steht ähnliches.“

Mathias Bröckers (auf Telepolis v. 14.12.15) hält dagegen: „Das ist zwar absolut gaga, zeigte aber Wirkung, weil der Historiker Aly einige Bücher über Nationalsozialismus geschrieben hat und als renommierte Autorität gilt.“ Bröckers versucht, wenigstens etwas am völlig verdrehten „Diskurs“ in Deutschland zurecht zu rücken und schreibt am Schluss seiner lesenswerten Polemik:

„Dass Antisemitismus nicht verurteilenswerter ist als jede Form von Rassismus und Fremdenhass, dass Juden weder historisch noch aktuell die einzigen sind, die solchen Diskriminierungen zum Opfer fielen und sehr wohl (sei es in Gaza, sei es was die Geschäftsmoral betrifft) auch „Täter“ sein können – solche rationalen Selbstverständlichkeiten fallen schlicht unter den Tisch, wenn jener rasende Philosemitimus weiter um sich greift, wie ihn „Antideutsche“ oder Broder, Jutta Ditfurth und nun auch Götz Aly praktizieren.

Wenn die geschäftlichen Aktivitäten eines Milliardärs Zuckerberg oder Bankiers Rothschild oder von wem auch immer wegen ihrer religiösen Herkunft nicht kritisiert werden können, wenn man Machenschaften der „Finanzeliten“ oder „Federal Reserve“ nicht benennen kann, ohne mit „Hitler“ gleichgesetzt zu werden, dann läuft etwas gehörig schief mit der historischen Verantwortung Deutschlands bei der Bekämpfung von Antisemitismus. Scheindebatten über scheinbare Judenfeinde, „Shoah-Business“ mit Hitler- und Holocaust-Keulen helfen nämlich nicht gegen den real existierendem Rassismus und Judenhass, sie machen ihn mit ihren Alles Antisemiten außer Mutti ! – Unterstellungen qua Inflationierung nur unsichtbar.“
Sönke Hundt

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