Der Friedensmarsch begann am Gan-Ha’Sus-Park im Stadtzentrum und endete am Jaffa-Tor, einem der acht Eingänge in die Jerusalemer Altstadt. Nach einer Mitteilung der „Vereinigten Liste“, dem Wahlbündnis, das bei den letzten Wahlen zur Knesset 10 Prozent der Wählerstimmen erhalten hatte, beteiligten sich an der Demonstration am Sonnabend mehr als 1500 Menschen. Auf vielen Transparenten und in vielen Sprechchören forderten sie das sofortige Ende der Besatzung und der Kontrolle über die Westbank und über Ost-Jerusalem.
Aufgerufen für den Friedensmarsch hatte das Bündnis „Standing Together“, zu dem sich verschiedene Friedensorganisationen und Parteien aus dem linken Spektrum zusammengeschlossen hatten, darunter die Meretz Partei, Peace Now, Combatants for Peace und Breaking the Silence. Der Friedensmarsch in Jerusalem ist der erste, dem weitere folgen sollen.
Auf der Abschlusskundgebung sprachen Zehave Galon, Abgeordneter in der Knesset und Vorsitzende der Meretz Party, Mohammed Abu Hummus, Vorsitzender des Popular Committee of Isawiyah in Ost-Jerusalem und Avi Buskila, Direktor von Peace Now. „Die jetzige rechtsorientierte Regierung, die die Siedler und die Besatzung unterstützt“, sagte letzterer, „sät Hass in die Herzen der Menschen, was zur Folge hat, dass Juden Araber hassen und die Rechten die Linken verachten und verdächtigen. Aber die Regierung hat Angst, weil sie weiß, dass wir gewinnen werden. Wir, das sind Juden und Palästinenser, Jerusalemer und Tel-Aviver, Mizrahim und Ashkenazim, Äthioper und Russen, Männer und Frauen. Wir alle zusammen, wir werden gewinnen.“
Israelische Regierung genehmigt neue Siedlung
Das Sicherheitskabinett der israelischen Regierung hatte erst am 30. März 2017 den Bau einer völlig neuen Siedlung in der Nähe der schon bestehenden Siedlung Shiloh nördlich von Ramallah im Westjordanland genehmigt. Damit soll erstmals nach 25 Jahren eine neue Siedlung mit 2000 neuen Wohneinheiten gebaut werden. Bislang wurden die Erweiterung einer schon bestehenden oder ein illegaler Außenposten rückwirkend „legalisiert“.
Sönke Hundt
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