Am 25. April sollte Dr. Martin Breidert im Vortragssaal des Übersee-Museums in Bremen um 19.00 Uhr einen vom AK-Nahost-Bremen veranstalteten Vortrag halten. Er hat ihn auch vor etwa 40 interessierten Besuchern gehalten, allerdings nicht im Vortragssaal, sondern kurzfristig umgebucht in einem Saal, der nicht dem Zugriff des Senats unterliegt, weil privat betrieben. Warum dies?
Im vorhinein wurde der Vortrag durch üble Verleumdungen des Referenten Martin Breidert von einem Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Wien, der an etliche Politiker und andere Funktionsträger in Bremen einen Brief mit dem Vorwurf des Antisemitismus geschrieben hatte, nicht nur nicht von Sachverständigen geprüft, sondern sogleich ungeprüft in Frage gestellt und für das Vortragen im staatlichen Übersee-Museum untersagt. Dabei ist von Bedeutung, dass der Vortrag nicht etwa inhaltlich etwas mit dem Thema des inzwischen in der Bundesrepublik als Zensurgrund interpretiertem Eintreten für die internationale BDS-Bewegung (Boycott, Desinvestionen und Sanktionen) zu tun hatte, sondern das der renommierte Referent, pensionierter evangelischer Pfarrer der Landeskirche in NRW, Hochschuldozent, Autor und BIB-Vorstand sich andernorts auch schon mal für die BDS-Bewegung eingesetzt hatte. 1933 lässt grüßen!
„Ist Kritik an der Politik des Staates Israel antisemitisch?“ So lautete das Thema des Vortrags und beschäftigte sich ausschließlich mit einer Frage, die inzwischen weltweit nicht nur von kleinen Gruppen engagierter deutscher Kritiker der israelischen Regierungspolitik aufgeworfen wird, sondern von vielen jüdischen Mitbürgern und Organisationen in ganz Europa, der UNO, aktuell sogar in einer Erklärung von über 40 ehemaligen europäischen Außenministern und Regierungschefs – darunter auch Deutschlands – thematisiert, ja sogar ehemaligen Regierungschefs Israels und ehemaliger hoher Geheimdienstler.
Deshalb geben wir hier in unserer vielbesuchten homepage für alle Interessierten, auch für jene, aber auch für die, die das Verbot ausgesprochen haben und den Versuch, die freie Meinung zu unterdrücken, die Möglichkeit, sich selbst ein Urteil darüber zu bilden, ob der hier wörtlich widergegebene Vortrag antisemitisch ist. Beim interessierten Publikum ist in der mehr als 1-stündigen anschließenden Diskussion nur Fassungslosigkeit ob dieses absurden Vorwurfs festzustellen gewesen. (Der Vortrag von Martin Breidert hier)
Wie man auch Diskussionen über strittige Themen führen kann, dokumentieren wir übrigens gerade auf dieser homepage, wo wir Kritikern von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Bremen an einem Vortrag in Bremen Nord Raum zur Darstellung Ihrer Kritik an dem vom dortigen Referenten, dem renommierten Prof. Dr. Duchrow vorgetragenen Inhalten. So geht Diskurs und freie Meinungsäußerung.
Ebenfalls anfügen werden wir hier die Stellungnahme des AK-Nahost Bremen zu der Zensur, die an die führenden Politiker, sowie die regionale und überregionale Presse geht! (Presseerklärung v. 30.04.2019 hier)