Dr. Gerhard Fulda: Regime Change – der deutsche Abschied vom Völkerrecht
Vortrag mit anschließender Diskussion
Am: Do., den 23. Mai; Um: 19 Uhr; im: Bürgerhaus Weserterrassen (Osterdeich 20b)
Botschafter a.D. Dr. Gerhard Fulda diskutiert die Konflikte im Nahen Osten als Völkerrechtler und doch für jeden politisch Interessierten ohne juristische Ausbildung leicht nachvollziehbar. Vereinfachend gesagt, geht es um die Rolle der Moral in der Außenpolitik. Er beschäftigt sich mit dem Diktum „Wir können doch nicht zusehen, wie dieses Regime seine eigenen Leute umbringt!“ Führt eine so begründete Außenpolitik zur Befriedung oder zum Krieg? Wollen wir eine vom Völkerrecht verbotene Politik des regime change betreiben? Syrien ist für Gerhard Fulda das Musterbeispiel verfehlter äußerer Einmischung in innere Konflikte. Er scheut sich nicht, einseitig zu bleiben und ist schon oft seinem Ruf gefolgt, gegen den Strich zu argumentieren.
Zur Person von Dr. Gerhard Fulda: Die Arbeit an seiner Dissertation über die Sozialreformen Gamal Abdel-Nassers hatte den Juristen Gerhard Fulda zwischen Herbst 1964 und Frühjahr 1966 nach Ägypten geführt. Zusammen mit seinen späteren Auslandsverwendungen im diplomatischen Dienst hat er insgesamt 12 Jahre in der arabischen bzw. islamischen Welt gelebt und gearbeitet. Die Stationen waren Marokko, Saudi-Arabien, wiederum Ägypten und schließlich bis zum Eintritt in den Ruhestand im Sommer 2004 als Botschafter in Indonesien, dem bevölkerungsreichsten islamischen Land.
Im Ruhestand führte er zwölf Jahre lang eine kommerzielle Galerie mit antiker islamischer Kunst. In den letzten fünf Jahren hat er zahlreiche Artikel aus dem Themenbereich Politik und Völkerrecht im Nahen Osten veröffentlicht. Er ist zivilgesellschaftlich engagiert als Vizepräsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG), Gründungsmitglied des Bündnisses zur Beendigung der israelischen Besatzung e.V. (BIB) und Mitglied im Beirat der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Israelisches Komitee gegen Hauszerstörung (ICAHD), AK Nahost Bremen, Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Kairos Palästina Solidaritätsnetz Gruppe Bremen.