Zusammenfassung: Die systematische Tötung von AfroamerikanerInnen durch die US-Polizei ist in vielerlei Hinsicht der Tötung von PalästinenserInnen durch israelische Streitkräfte ähnlich. Die Waffen, die Einstufung der Opfer von Polizeigewalt als „Sicherheitsbedrohungen“ und die Lügen, mit denen die Gewalt gerechtfertigt wird, sind die gleichen. Der Grad, mit dem die staatlichen Kräfte zur Rechenschaft gezogen werden, ist jedoch unterschiedlich. Benutzen die USA eine Besatzungsmentalität, um AfroamerikanerInnen zu unterdrücken, oder steht systematischer Rassismus im Zentrum beider Systeme extremer Gewalt? Weiterlesen
Nakba: Die vergessenen Ursprünge der palästinensischen Katastrophe im 19. Jahrhundert
Joseph Massad, middleeasteye.net, 14.05.20
Die zionistisch-jüdische Kolonisierung Palästinas bildete den Höhepunkt der europäischen christlichen Kolonisationsbemühungen des Landes in den 1800er Jahren. Die Nakba, der Verlust von Land und Existenzgrundlage der Palästinenser, begann in den 1880er Jahren mit der Ankunft der ersten zionistischen jüdischen Kolonisten. Sie vertrieben die Palästinenser von dem Land, das die Kolonisten von abwesenden Grundbesitzern erworben hatten. Anglikanische Eiferer versuchten, die europäischen Juden zu bekehren und ihre Auswanderung nach Palästina zu fördern, wo sie ein Missionarsnetzwerk gründeten. Die Nakba ist eine andauernde Katastrophe, die bis heute die Situation der Palästinenser bestimmt. Weiterlesen
Achille Mbembe, Felix Klein und die drohende Annexion
„Drei Jahrzehnte lang orientierten sich liberale Deutsche in ihrer Haltung zu Israel an einer einfachen Formel: “Ich unterstütze die Vorstellung eines jüdischen und demokratischen Staates, lehne die Besatzung ab und hoffe auf eine Zweistaatenlösung.” Damit war klar beschrieben, was unrechtmäßig war: Antisemitisch war es, das Existenzrecht Israels als jüdischer und demokratischer Staat infrage zu stellen. Weiterlesen
Ärzteorganisation fordert Einhaltung der Menschenrechte und des Völkerrechts
Drohende Annexion von Teilen des Westjordanlandes
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW hat Außenminister Maas in einem Brief aufgefordert, die Pläne der neuen israelischen Regierung zur Annexion von Teilen des Westjordanlandes als eklatanten Völkerrechtsbruch zu kritisieren. Die Bundesregierung solle sich für einen tragfähigen Frieden einzusetzen, der die Positionen beider Konfliktparteien respektiert und für beide annehmbare Kompromisse enthält. Waffenlieferungen nach Israel sollten gestoppt werden. Weiterlesen
Allerbeste Freunde
Was der Antisemitismus-Beauftragte nicht wahrhaben will: Israel und das Apartheid-Südafrika verband eine geradezu innige Beziehung
von Arn Strohmeyer
Wenn in Deutschland Israel als „Apartheidstaat“ bezeichnet wird und auch noch Vergleiche mit dem Apartheidstaat Südafrika angestellt werden (wie jetzt in der Debatte um Achille Mbembe), dann klingeln bei den Antisemitismusbeauftragten und den Anhängern Israels alle Alarmglocken, und der „Antisemitismus“-Vorwurf folgt auf dem Fuße. Weiterlesen
72. Jahrestag der Nakba
Diese Woche findet der Nakba Tag statt. Zum ersten Mal werde von den Combatants for Peace eine öffentliche Veranstaltung dazu stattfinden.
Am Donnerstag der 14.5 um 20:00 (MEZ) werden die CfP den 72. Jahrestag der Palästinensischen Nakba als Broadcast-Zeremonie begehen, die live (mit Englischer Übersetzung) übertragen wird, in der Palästinenser*innen und Israelis Zeugenberichte von 1948 vortragen werden. Um 21:00 Uhr (MEZ) werden wir uns über Zoom treffen, um die Geschichten von zwei Palästinensischen Familien zu hören und mit den Teilnehmer*innen zu sprechen. Weiterlesen
Daniel Barenboim: „Nur Verstehen führt zur Freiheit“
Fehlerhafte Ethik: Israels neue Regierung muss ihr Verhältnis zu den Palästinensern überdenken.
Von Daniel Barenboim
Am 13.Mai wird die fünfunddreißigste Regierung des Staates Israel vereidigt, fünfundsiebzig Jahre nach Ende des Holocausts. In ihrem Koalitionsvertrag plant die neue Regierung eine Abstimmung der Regierung und/oder der Knesset über die Annexion von Teilen des Westjordanlandes (Jordantal und Siedlungen) auf der Grundlage des „Friedensplans“ der Trump-Administration. Dieser Plan ist ein weiterer Schritt weg von einem Friedensabkommen mit den Palästinensern. Er ist durch und durch katastrophal. Weiterlesen
An den Ratsvorsitzenden Bischof Bedford-Strohm …
Offener Brief:
An die EKD
An den Ratsvorsitzenden Bischof Bedford-Strohm,
An das Nahost Referat OKR Pühn
Sehr geehrte Herren,
vermutlich vernimmt die EKD die Stellungnahmen und Hilferufe der Glaubens-Geschwister in Palästina zur bevorstehenden Annexion des Jordantales und der Legalisierung der illegalen israelischen Siedlungen in der Westbank – siehe im Anhang Der Appell der Kirchenführer Jerusalems an die internationale Gemeinschaft und der Artikel von Munther Isaac und Jamal Khader in der Haaretz vom 6.5.2020 Donald Trump Is Complicit in a Catastrophe for Christians.
Mich würde, wie sicher viele andere Christinnen und Christen, interessieren, wie die EKD die verzweifelten Stimmen aus Palästina unterstützt. Aus der Presse konnte ich bisher nichts entnehmen.
cc Schriftführer der BEK Pastor Kuschnerus
Mit freundlichem Gruß
Hildegard LENZ (AK Nahost Bremen) Weiterlesen
Aufruf zur Ablösung von Felix Klein als Beauftragter der Bundesregierung für die Bekämpfung des Antisemitismus
Herrn Horst Seehofer, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
Alt-Moabit 140
10557 Berlin
Cc: Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Heiko Maas, Außenminister
Betrifft: Aufruf zur Ablösung von Felix Klein als Beauftragter der Bundesregierung für die Bekämpfung des Antisemitismus Weiterlesen
Annexion: Die Vereinbarungen zwischen Gantz und Netanyahu
Zusammenfassung: Der neue Koalitionsvertrag zwischen Netanyahu und Gantz sieht die Annexion palästinensischer Gebiete vor. Dies hat sowohl innerhalb Israels als auch im Ausland und natürlich auch bei den Palästinensern unter israelischer Besatzung Empörung ausgelöst. Die Annexion folgt Trumps sogenanntem „Friedensplan“ und würde alle Hoffnungen auf palästinensische Unabhängigkeit beenden.
Die Vereinbarung über die „Koalition der nationalen Einheit“ zwischen Netanjahu und Gantz wurde in hebräischer Sprache veröffentlicht. Obwohl es sich um eine Notstandsregierung handeln soll, die sich vornehmlich mit der Coronavirus-Pandemie befassen soll, ist die Vereinbarung viel umfassender und enthält Einzelheiten darüber, wie Netanyahu dem Gerichtsverfahren wegen des Korruptionsverdachts entkommen und weiterhin die Immunität eines Ministerpräsidenten in Anspruch nehmen kann, selbst wenn Gantz in 18 Monaten das Amt des Ministerpräsidenten übernimmt. Doch die Klausel, die in internationalen Foren die meiste Aufmerksamkeit erregte, ist diejenige, in der beide Politiker die Annexion von Teilen des Westjordanlandes vereinbaren.